Red Bull konnte sich nur selbst um die Pole beim Saudi-Arabien-GP bringen. Und beinahe wäre es am Samstagabend wirklich so gekommen. Ein fast unantastbarer Max Verstappen wurde von einem Defekt schon in Q2 aus dem Qualifying gerissen. Sergio Perez rettete die Ehre der bis dahin so dominanten Weltmeister mit einem ersten Platz, der viel, viel knapper ausfiel als das, was das Auto eigentlich hergab.

Perez legte im entscheidenden letzten Versuch bei ablaufender Uhr in der ersten Kurve einen Verbremser hin und konnte sich auf der mit mehr Gummiabrieb immer schneller werdenden Strecke nicht mehr verbessern. So öffnete er die Tür, zumindest einen Spalt weit, für eine potentielle Bestzeit von Charles Leclerc und Ferrari.

Perez patzt auf entscheidender Qualifying-Runde

"Es war immer schwierig, und in den ersten beiden Kurven ist es gerade mit unserem niedrigen Abtriebsniveau sehr leicht, eine oder zwei Zehntel zu verlieren", erklärt Perez. "Diese Kombination zu perfektionieren, dafür brauchtest du auch viel Reifentemperatur."

Beim letzten Versuch passte es nicht. Nachdem er sich auf der Ziellinie noch Windschatten von Fernando Alonso gestohlen hatte, verpasste Perez knapp den Bremspunkt und musste durch die Auslaufzone. Die Runde war vorbei, ehe sie richtig begonnen hatte.

Zum Glück für ihn reichte eine im Gegenzug fast perfekte erste Runde zu Beginn: "Die erste Q3-Runde war ein guter Sprung verglichen mit allen vorherigen Runden." 1:28,265 fuhr er, in fast jedem Streckenabschnitt hatte er Zeit finden können. Leclerc fehlten trotz besserer Bedingungen am Schluss daher 0,155 Sekunden.

Perez denkt nicht an Verstappen-Gefahr im Rennen

Im Qualifying bleibt der Pace-Vorteil des Red Bull RB19 also schlichtweg zu groß. Für das Rennen ist Perez jetzt allerdings allein auf weiter Flur. Max Verstappen startet nach seinem Defekt nur vom 15. Rang. Dass er sich zurückkämpfen kann, hat er aber in der Vergangenheit schon unter Beweis gestellt. Man denke an Spa im letzten Jahr, als er sich trotz Motorstrafe einen dominanten Sieg von Platz 14 aus holte.

So einfach wird das auf einem Stadtkurs wie hier in Saudi-Arabien wahrscheinlich nicht. Verstappen zweifelt an seinen Sieg-Chancen. Perez hat andere Sorgen: "Ich denke für das Rennen morgen nicht an Max. Zuerst muss ich sicherstellen, dass ich die Führung in den ersten Runden behalte."

Darüber hinaus fühlt er sich gegenüber der versammelten Konkurrenz zuversichtlich: "Wir haben auf jeden Fall ein gutes Auto für das Rennen, wahrscheinlich sind wir da ein bisschen besser als die Konkurrenz."

So hält Perez für den Sonntag in Saudi-Arabien alle Karten in der Hand. Er kann sich für das Vorjahr revanchieren, wo er von der Pole gestartet war und die Führung bei einem unglücklich gefallenen Safety Car verloren hatte.

Formel 1 Saudi-Arabien: Die Startaufstellung

  • Reihe 1:  Sergio Perez (POLE) &  Fernando Alonso
  • Reihe 2:  George Russell &  Carlos Sainz Jr.
  • Reihe 3:  Lance Stroll &  Esteban Ocon
  • Reihe 4:  Lewis Hamilton &  Oscar Piastri
  • Reihe 5:  Pierre Gasly &  Nico Hülkenberg
  • Reihe 6:  Guanyu Zhou &  Charles Leclerc
  • Reihe 7:  Kevin Magnussen &  Valtteri Bottas
  • Reihe 8:  Max Verstappen &  Yuki Tsunoda
  • Reihe 9:  Alexander Albon &  Nyck de Vries
  • Reihe 10:  Lando Norris &  Logan Sargeant