Es wäre kein Saudi-Arabien-GP, stünden neben sportlichen Fragen, nicht auch Sicherheitsbedenken und politische Statements auf dem Programm. Im Vorjahr stand das Rennen in Jeddah kurz vor der Absage, nachdem es einen Raketenangriff auf ein nahes Öldepot während FP1 gab. Zusätzlich erntet das Rennen in Saudi-Arabien jährlich scharfe Kritik von Menschrechtsorganisationen und Politikern.

Im Fokus steht dabei der Vorwurf des Sportswashing, bei dem über die Menschenrechtsverletzungen hinweggesehen und das Image des Landes poliert wird. Dennoch versichern mehrere Fahrer am Donnerstag, keine Sicherheitssorgen zu haben und halten sich mit der Kritik zurück. Lediglich Lewis Hamilton tanzt aus der Reihe.

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Hamilton deutet unsicheres Gefühl bei Saudi-Arabien-GP an

"Letztes Jahr war furchteinflößend und niemand will, dass so etwas noch einmal passiert", so Esteban Ocon. "Aber wir vertrauen der Formel 1 und den Organisatoren, ein sicheres Rennen zu schaffen." Ähnliche Aussagen liefern auch Kevin Magnussen, Lance Stroll und Sergio Perez. Das Vertrauen in ihre Sicherheit sei voll gegeben. Hamilton sieht das jedoch anders als seine F1-Kollegen: "Zu diesen Aussagen gibt es nicht viel zu ergänzen, außer dass ich der gegenteiligen Meinung bin."

Genauere Aussagen zu seinem Sicherheitsempfinden möchte der Mercedes-Pilot nicht treffen. "Hoffentlich hat jeder ein sicheres Wochenende und schafft es danach auch sicher nach Hause", ergänzt er. "Das ist schließlich alles, was wir tun können, richtig?"

Hamilton zu Saudi-Arabien-GP: Formel 1 muss mehr machen

Zusätzlich zur Sicherheitsthematik ist Hamilton auch der einzige F1-Pilot, der sich kritisch über den Austragungsort Saudi-Arabien äußert: "Es ist die Pflicht des Sports, Bewusstsein zu schaffen und einen positiven Effekt zu haben, wenn er in Ländern mit Menschenrechtsproblemen gastiert. Ich denke, dass die Formel 1 noch mehr tun muss. Was genau, weiß ich nicht. Ich habe nicht alle Antworten parat, aber man sollte ein Bewusstsein für die Probleme der Menschen schaffen."

Manche mögen sich an dieser Stelle fragen, warum Hamilton den Grand Prix von Saudi-Arabien nicht boykottiert, wenn er sich am Rennen stört. "Wenn ich nicht hier bin, geht die Formel 1 einfach ohne mich weiter", erklärt der siebenfache Weltmeister. "Ich versuche aber, so viel ich kann über die Länder zu lernen, in denen wir rennfahren."

Zumindest auf den sportlichen Teil des Wochenendes freue sich der Mercedes-Pilot. "Ich freue mich darauf, ins Auto zu steigen. Die Strecke ist toll und es wird spannend herauszufinden, ob wir uns verbessert oder verschlechtert haben."

Formel 1 Saudi-Arabien 2023: Der Zeitplan

  • Freitag:
    14:30 Uhr - 15:30 Uhr: 1. Freies Training
    18:00 Uhr - 19:00 Uhr: 2. Freies Training
  • Samstag:
    14:30 Uhr - 15:30 Uhr: 3. Freies Training
    18:00 Uhr - 19:00 Uhr: Qualifying
  • Sonntag:
    18:00 Uhr: Rennen (50 Runden)

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