Egal ob Renault oder Alpine. In den letzten Jahren verfehlte der französische Hersteller konstant seine Ziele. Der ursprüngliche Plan datiert auf den Wiedereinstieg des Konzerns im Jahr 2016 zurück. Schon 2020 wollte das Team wieder um Siege kämpfen. Davon ist bis heute wenig zu sehen. Selbst Aston Martin scheint jetzt am Werksteam aus Enstone vorbeigezogen zu sein. Teamchef Otmar Szafnauer lässt sich davon jedoch nicht entmutigen. Den in Rumänien geborenen Amerikaner erinnert der aktuelle Aufschwung an den Start der Turbo-Hybrid-Ära in der Königsklasse, als das heutige Aston Martin noch unter seiner Führung und dem Namen Force India respektive Racing Point in der Formel 1 für Furore sorgte.

Aston Martin ganz wie einst Force India

Wir schreiben das Jahr 2014. Die Formel 1 geht mit einer komplett neuen - gewöhnungsbedürftigen - Formel-1-Generation an den Start. Hybrid-Motoren und ein neues sportliches Reglement verändern die Hackordnung radikal. Mercedes steigt zum goldenen Stern der Formel 1 auf, während Red Bull, Dominator der vorangegangenen vier Jahre, abstürzt. Ein Team geht dabei fast schon unter.

2014 holte Sergio Perez für Force India den dritten Platz, Foto: Sutton
2014 holte Sergio Perez für Force India den dritten Platz, Foto: Sutton

Force India, ein kleines Team, finanziell immer knapp bei Kasse und mehrere hundert Millionen Euro entfernt von den Top-Teams, mischt die Konkurrenz auf. Mit dem übermächtigen Mercedes-Aggregat im Heck erobern die Mannen aus Silverstone das Podium in Bahrain. Das erinnert an den heutigen Nachfolger des Teams - Aston Martin. "Ich glaube, dass Force India 2014 im Prinzip genau dasselbe geschafft hat. Sie haben sich in einem ähnlichen Positions-Spektrum bewegt", erinnert sich Otmar Szafnauer.

Team Silverstone befand sich damals unter der Führung von Szafnauer, der inzwischen die Seiten gewechselt hat. Seit der Formel-1-Saison 2022 ist Szafnauer Teamchef bei Alpine - und muss sich jetzt gegen die alten Bekannten aus Silverstone behaupten. "Auch Force India landete damals auf dem Podium und hat sich als Fünfter qualifiziert - und sie hatten eine wirklich gute Rennpace", erinnert sich der Amerikaner an sein altes Team.

Szafnauer sagt Ex-Formel-1-Team den Kampf an

Seit 2009 war er für das heutige Team von Lawrence Stroll zuständig und kennt seinen Konkurrenten damit in- und auswendig. "Um fair zu sein, sie waren immer ein sehr effizientes Team. Der Mercedes-Windkanal ist ein sehr guter und ich glaube nicht, dass man für das Teilen bestraft wird, wenn das so wäre, dann würden die Leute nicht teilen", weiß Szafnauer um die Verbindungen von Aston Martin zu Mercedes.

Trotz des großen Sprungs der Truppe von Mike Krack will Szafnauer den Kampf aber nicht aufgeben. "Wir müssen uns vornehmen, Aston Martin zu schlagen, uns aber auch ansehen, wie weit wir von der Pole letztes Jahr entfernt waren - und wie weit wir im Rennen weg waren und das mit diesem Jahr vergleichen", erklärt der Alpine-Boss seine Herangehensweise. "Wäre es besser gewesen als letztes Jahr, wenn wir keine operativen Probleme gehabt hätten, oder nicht? Und dann müssen wir uns der Spitze Jahr für Jahr nähern. Auch Aston hat einen großen Sprung gemacht und auch sie müssen wir einholen", beschreibt Szafnauer die kurz-, als auch mittelfristigen Ziele des Teams. Noch hat Alpine dafür 22 Rennen Zeit, ganz getreu Lewis Hamiltons Motto: Die Saison ist ein Marathon, kein Sprint.

Formel 1 Bahrain 2023: Das Ergebnis

P.FahrerTeamZeit
1Max VerstappenRed Bull1:33:56.736
2Sergio PérezRed Bull+ 11.987
3Fernando AlonsoAston Martin+ 38.637
4Carlos Sainz Jr.Ferrari+ 48.052
5Lewis HamiltonMercedes+ 50.977
6Lance StrollAston Martin+ 54.502
7George RussellMercedes+ 55.873
8Valtteri BottasAlfa Romeo+ 1:12.647
9Pierre GaslyAlpine+ 1:13.753
10Alexander AlbonWilliams+ 1:29.774
11Yuki TsunodaAlphaTauri+ 1:30.870
12Logan SargeantWilliams1 Runde
13Kevin MagnussenHaas1 Runde
14Nyck de VriesAlphaTauri1 Runde
15Nico HülkenbergHaas1 Runde
16Zhou GuanyuAlfa Romeo1 Runde
17Lando NorrisMcLaren2 Runden
18Esteban OconAlpine/DNF
19Charles LeclercFerrariDNF
20Oscar PiastriMcLarenDNF