Red Bull gilt nach den Testfahrten in Bahrain als Favorit für das Auftaktrennen der Formel-1-Saison 2023. Max Verstappen war am ersten Testtag Schnellster, Teamkollege Sergio Perez unterstrich mit absoluter Bestzeit an Tag drei die Vormachtstellung des Titelverteidigers. Nur an Tag zwei musste sich das Team aus Milton Keynes Guanyu Zhou geschlagen geben. Trotzdem ist Verstappen nicht zufrieden. Denn: Besser geht’s immer.

Red Bull: Generalprobe bestanden, aber Rennen zählt

"Red Bull wird dieses Wochenende in einer eigenen Liga fahren", lautet George Russells Vorhersage für den ersten Grand Prix der Saison. "Wir hatten drei sehr gute Testtage", bestätigt Max Verstappen. Schon am Donnerstag nach dem ersten Testlauf im RB19 konnte der Niederländer sein Lächeln kaum verbergen. "Generell haben wir über den Winter große Schritte nach vorn gemacht."

Der RB19 funktioniert laut Max Verstappen noch besser als sein weltmeisterlicher Vorgänger, Foto: LAT Images
Der RB19 funktioniert laut Max Verstappen noch besser als sein weltmeisterlicher Vorgänger, Foto: LAT Images

413 Runden drehten Max Verstappen und Sergio Perez um den 5,412 Kilometer langen Bahrain International Circuit. Aber: Test ist nicht gleich Rennen. "Wir müssen das auch dieses Wochenende zeigen. Und natürlich auch an allen nachfolgenden", warnt der Doppelweltmeister. "Und sicherstellen, dass wir immer gut weiterentwickeln."

RB19: Das neue Maß der Dinge in der Formel 1

Der RB19 hat große Fußstapfen zu füllen: Sein Vorgänger legte mit 17 Siegen und 28 Podien ordentlich vor. "Fühlt sich gut an. Jedes Team hat wegen des Unterbodens ein bisschen Performance verloren und das versuchst du natürlich immer zurückzubekommen", meint Verstappen. "Du musst dann eine neue Balance beim Auto finden. Aber das hat gut funktioniert."

"Überall" antwortet Max Verstappen auf die Frage, wo das neue Auto besser ist als der Vorgänger. "Das ist auch das Ziel. Du versuchst es jedes Jahr zu verbessern." Der RB19 wird sich zwar auf jeder Strecke etwas anders verhalten, aber das Gesamtfazit von Verstappen fällt bislang sehr positiv aus.

Max Verstappen fühlt sich 2023 zu 100 Prozent in einer besseren Ausgangslage als noch ein Jahr zuvor: "Unser Auto war etwas dick. Also ist es jetzt natürlich in einem viel besseren Fenster." 2023 ist Red Bull schon zu Beginn am Mindestgewicht dran. Weiters hat das Team alle Lehren aus 2022 zur Weiterentwicklung des RB19 verwendet. "Wir verstehen das Auto jetzt auch viel besser", freut sich der Red-Bull-Pilot.

Verstappen: Man ist nie gut genug

"Aber das heißt nicht, dass wir zufrieden sind. Wir sind nie zufrieden und wollen immer besser abliefern. Und das Auto entwickeln, was wir auch machen werden", meint Verstappen. "Aber schon vom Start weg ist es mehr so, wie ich es gerne mag."

Zu Saisonbeginn 2022 hatte Red Bull auch noch mit technischen Ausfällen zu kämpfen. "Wir haben das Kontroll- und Energiemanagement weiter optimiert", erklärt Tetsushi Kakuda. Der Leiter von Hondas Formel-1-Projekt verspricht verbesserte Motoren-Zuverlässigkeit im neuen Jahr. "Die Verbesserungen sind deutlich", lobte schon Perez die Zuverlässigkeit bei den Testfahrten.

Comeback 11 Tage nach OP! Alonso: Mit gebrochener Hand gefahren (08:41 Min.)

Verstappen: Größter Konkurrent nicht unbedingt Ferrari oder Mercedes

Wer kann Max Verstappen aufhalten? "Natürlich die anderen Teams, aber am Ende des Tages auch wir selbst" analysiert der 25-Jährige. Sitzt bei Red Bull der Feind im eigenen Haus? "Wir müssen den Überblick behalten und dürfen uns nicht zu viele Fehler erlauben." Die reduzierte Zeit im Windkanal und für CFD-Simulationen erlaubt wenig Spielraum für aerodynamische Irrfahrten und nicht funktionierende Updates. Zusätzlich zum Budget-Cap.

"Natürlich macht jeder Fehler. Aber wir müssen diese absolut minimieren." Auch wichtig: Relaxen. "Es ist wichtig, immer entspannt zu bleiben", gibt es zum Abschluss noch eine kleine Lebensweisheit des Weltmeisters. "Unabhängig vom Auto." Den ganzen Trainings-Freitag der Formel 1 heute in Bahrain gibt es hier im Liveticker.