Ferrari präsentierte in Maranello ihr neues Auto für die Formel-1-Saison 2023. Der SF-23 soll den heiß ersehnten WM-Pokal nach 15 Jahren wieder nach Maranello bringen. Mit alter Fahrerpaarung Carlos Sainz und Charles Leclerc, aber neuem Teamchef. Schlüssel zum Erfolg: Der letztjährige, von Schwächen geplagte, F1-75.

Ferrari: Erste Formel-1-Testfahrt erfolgreich

"Wir sind definitiv auf dem richtigen Weg", meint Charles Leclerc beim Ferrari-Launch. "Wir haben viele Schwächen des Vorjahresboliden ausgemerzt. Und vor allem am Simulator hart daran gearbeitet." Damit sollen Red Bull und Mercedes bezwungen werden.

Als erster bestandener Mini-Test galt der 15 Kilometer lange Shakedown in Fiorano, Genaueres lässt sich laut Leclerc aber erst bei den Formel-1-Testfahrten in Bahrain sagen. "Dann sehen wir, ob die Fortschritte wirklich real sind", weiß der Monegasse. "Und wir sehen, wo die anderen Teams stehen."

Ferrari auf Mercedes' Spuren: Mit Fehlern zum Erfolg

Der F1-75 war vor allem zu Saisonbeginn 2022 stark, aber im Verlauf der Saison unzuverlässig und schwierig abzustimmen. "Die Balance des Autos war von den langsamen zu den schnellen Kurven ziemlich offen", erzählt Charles Leclerc. Details will er keine verraten, aber das war ein Kernfokus der Arbeit im Winter. "Wir versuchten einfach, das besser in den Griff zu bekommen. Am Simulator sieht es schon gut aus."

"Die restliche Entwicklung betrifft hauptsächlich die Rennen, da müssen wir aber bis Bahrain abwarten. Das lässt sich am Simulator nur schwer reproduzieren", verrät Charles Leclerc. Ein weiteres Problem war der Ferrari-Motor: Schnell, aber unzuverlässig. "Letztes Jahr hatten wir da einige Probleme mit der Zuverlässigkeit, das hat uns wehgetan."

Team/FahrerICETCMGU-HMGU-KESCEEX
Limit3333228
Ferrari
Carlos Sainz5556347
Charles Leclerc6655349

Teamboss Fred Vasseur hat als Ziel jeweils drei Motoren pro Fahrer ausgerufen: "Zuverlässigkeit hat absolute Top-Priorität." Performance-mäßig sei der Motor wieder im Normalbetrieb und müsste nicht mehr gedrosselt werden. "Hoffentlich können wir da dieses Jahr noch mehr pushen", schließt sich Leclerc an.

Oberstes Gebot in der Formel 1: Mehr Zuverlässigkeit, weniger Fehler

Die nächste Baustelle: Reifenverschleiß. "Daran haben wir im Winter sehr viel gearbeitet. Wir haben die Rennen analysiert, in denen wir Probleme hatten. Ich bin mir sicher, dass wir dieses Jahr besser vorbereitet sind."

100-prozentig vermeiden lässt sich Reifenverschleiß nicht, aber selbst das sieht Leclerc nicht als Problem. "Dann lernen wir eben daraus. Wir wissen, worauf wir uns fokussieren müssen." Keine Rolle spielen dabei die neuen Reifen. Die betreffen zwar auch die Balance der Formel-1-Autos, aber das ließe sich leicht wieder ausgleichen. "Das wird uns weder helfen noch schaden."

Leclerc: Bin schnell, aber darf keine Fehler mehr machen

"Wir haben uns auch schlechte Performances von mir angesehen und analysiert, wie wir daraus lernen können", sieht Leclerc nicht nur beim Team Verbesserungspotenzial. "Ich weiß, wie ich schnell fahre. Jetzt geht es aber darum, keine Fehler mehr zu machen." Um ein zweites Frankreich oder Imola zu verhindern.

Im Vergleich zu Max Verstappen war Charles Leclerc 2022 um einiges fehleranfälliger, Foto: LAT Images
Im Vergleich zu Max Verstappen war Charles Leclerc 2022 um einiges fehleranfälliger, Foto: LAT Images

2022 holte Charles Leclerc elf Mal auf Platz 1 im Qualifying, sein Teamkollege Carlos Sainz nur einmal. "Ich mochte die Charakteristik des Autos: Eine starke Front und ein fliegendes Heck, das liegt mir." Trotzdem dementiert er ein Anpassen des Autos an seine persönlichen Wünsche. "Wir wollen das Auto nur schneller machen und näher ans Limit bringen. Davon profitieren dann Carlos und ich."

Charles Leclercs Helm für die Formel-1-Saison 2023, Foto: LAT Images
Charles Leclercs Helm für die Formel-1-Saison 2023, Foto: LAT Images

Generalprobe für Ferrari in Bahrain: Je mehr Runden, desto besser

Bevor es zum Saisonauftakt in Bahrain von 3. bis 5. März so richtig ernst wird, geht es eine Woche zuvor von 23. bis 25. Februar für Testfahrten auf den Bahrain International Circuit. Nach sehr gutem Start 2022 und dann abflachender Formkurve will Ferrari diesmal das ganze Jahr über der Konkurrenz der Stirn bieten.

"Es ist sehr wichtig, einen guten Start zu erwischen. Letztes Jahr bei den neuen Autos zwar noch mehr, denn diesmal bauen wir schon auf Erfahrungswerten auf", so der 25-Jährige. Trotzdem gilt: "So viele Runden wie möglich fahren, um Schwächen des Autos zu erkennen. Auch für uns Fahrer wichtig: Welcher Fahrstil passt am besten zum Auto, wie holt man das Maximum heraus?" Denn das muss Ferrari: Einen perfekten Job machen, um Weltmeister zu werden

Formel 1 Präsentationen 2023: Alle Termine

AutoDatumUhrzeitOrt
Haas31. Januar15:00 Uhronline
Red Bull3. Februar14:30 UhrNew York
Williams6. Februar15:00 UhrOnline
Alfa Romeo7. Februar10:00 UhrZürich
AlphaTauri11. Februar23:30 UhrNew York (Livery)
Aston Martin AMR2313. Februar20:00 UhrSilverstone
McLaren MCL3713. Februar18:00Woking
Ferrari14. Februar11:25 UhrMaranello
Mercedes W1415. Februar10:15 UhrSilverstone
Alpine A52316. Februar-London