Yuki Tsunoda steht vor seiner dritten Formel-1-Saison gehörig unter Druck. Der Japaner geht als Teamleader bei AlphaTauri in das Jahr 2023 - eine neue Rolle für den 22-Jährigen. Dazu kommt aber noch eine klare Ansage von Teamboss Franz Tost beim Launch des F1-Teams aus Faenza in New York. Der Österreicher fordert eine deutliche Leistungssteigerung von Tsunoda.

"Letztes Jahr hatte Yuki Probleme mit dem Auto", stellt Tost fest. Das hält ihn aber nicht davon ab, die Messlatte für 2023 hoch anzusetzen. "Da ich erwarte, dass wir ein sehr konkurrenzfähiges Auto haben, muss es dieses Jahr immer Yukis Ziel sein, ins Q3 zu kommen und das Rennen in den Punkten zu beenden", forderte der Tiroler.

Franz Tost: 2023 muss Tsunoda liefern

"Er ist ein sehr talentierter Fahrer und hat nun viel Erfahrung mit zwei Jahren in der Formel 1. Aus diesem Grund muss er in diesem Jahr viel mehr Punkte sammeln als letztes Jahr", unterstrich der 67-Jährige die Anforderungen an den 42-fachen Grand-Prix-Starter.

Die Forderung des sportlichen Oberhaupts bei AlphaTauri kommt nicht von ungefähr. Bereits in der Rookie-Saison des Japaners kündigte Tost an: "Ich sage immer, dass ein junger Fahrer drei Jahre braucht, um diese komplizierte Formel 1 zu verstehen." Jene Aussage, die 2021 etwas Last von den Schultern der Red-Bull-Nachwuchshoffnung nehmen sollte, bringt den Fahrer mit der Startnummer 22 nun umso mehr in die Bredouille.

Yuki Tsunoda: Pflichtsieg gegen Nyck de Vries?

Tsunoda sah in den letzten beiden Saisons im teaminternen Duell gegen den designierten Alpine-Piloten Pierre Gasly nur selten Land. 2021 besiegte er den Franzosen im Qualifying-Duell erst beim letzten Grand Prix in Abu Dhabi zum ersten Mal, 2022 war er mit einem Endstand von 7:13 auf eine Runde und 12:23 Punkten im Rennen zwar deutlich näher dran, spielte aber dennoch nur die zweite Geige.

Das muss in der F1-Saison 2023 aufhören. Ein teaminterner Sieg gegen Neuzugang Nyck de Vries ist eigentlich Pflicht, ansonsten könnte Tsunodas Cockpit schnell wackeln. Sein Vertrag läuft, wie im kleinen Red-Bull-Team üblich, nur bis zum Ende des Jahres. Den Anspruch, dass er sich in dieser Formel-1-Saison deutlich verbessert, stellt auch Tsunoda an sich selbst. "Mein Hauptziel ist es, in diesem Jahr in jedem Rennen konstanter zu performen - unabhängig von der Leistung des Autos - und regelmäßiger Punkte zu holen."

"Ich möchte in diesem Jahr meine beste Leistung der letzten drei Jahre abliefern, was das Erreichen von Q3 und das Erzielen von Punkten angeht", sagt Tsunoda deutlich. Ein wichtiger Aspekt dabei sei die Selbstdisziplin, wie er herausstreicht: "Ich möchte mich jederzeit besser unter Kontrolle haben, gut mit dem Team zusammenarbeiten und das Auto so schnell wie möglich verstehen".

2021 landete Tsunoda noch auf dem 14. Rang in der Fahrer-Wertung, was allerdings auch mit dem deutlich stärkeren AT02 zusammenhing. Obwohl er die Saison 2022 nur auf P17 abschloss, zeigte die persönliche Formkurve klar nach oben. Als Gründe dafür macht Tsunoda einerseits seine körperliche Entwicklung aus, und auf der anderen Seite seine mentale Verfassung.

F1-Saison 2022: Selbstvertrauen wiederentdeckt

"Ich gewann mein Selbstvertrauen wieder etwas zurück, nachdem ich es in meiner ersten Formel-1-Saison etwas verloren hatte. Das war damals meine große Schwäche. Ich konnte es nach und nach wieder aufbauen, vor allem in den letzten drei Rennen des Jahres 2021, und dann konnte ich in allen Rennen des vergangenen Jahres auf diesem Schwung aufbauen", erklärt Tsunoda.

Dennoch leistete sich Tsunoda, der nach gerade einmal zwei Jahren im europäischen Formelsport schon den Aufstieg in die Formel 1 hinlegte, auch 2022 noch regelmäßig selbstverschuldete Fehler. Vor allem in den Sommermonaten patzte er mehrmals. Sein Vertrag für diese Saison war nach dem Abgang von Gasly zu Alpine nie in Gefahr. Ein Luxus, den er 2023 wohl nicht mehr genießen wird.

Formel 1 Kalender 2023: Termine und Strecken

  • 23. - 25. Februar: Testfahrten in Bahrain
  • 05. März: Großer Preis von Bahrain (Sakhir)
  • 19. März: Großer Preis von Saudi Arabien (Jeddah)
  • 02. April: Großer Preis von Australien (Melbourne)
  • 30. April: Großer Preis von Aserbaidschan (Baku)
  • 07. Mai: Großer Preis von Miami
  • 21. Mai: Großer Preis der Emilia Romagna (Imola)
  • 28. Mai: Großer Preis von Monaco
  • 04. Juni: Großer Preis von Spanien (Barcelona)
  • 18. Juni: Großer Preis von Kanada (Montreal)
  • 02. Juli: Großer Preis von Österreich (Spielberg)
  • 09. Juli: Großer Preis von Großbritannien (Silverstone)
  • 23. Juli: Großer Preis von Ungarn (Budapest)
  • 30. Juli: Großer Preis von Belgien (Spa)
  • 27. August: Großer Preis der Niederlande (Zandvoort)
  • 03. September: Großer Preis von Italien (Monza)
  • 17. September: Großer Preis von Singapur
  • 24. September: Großer Preis von Japan (Suzuka)
  • 08. Oktober: Großer Preis von Katar
  • 22. Oktober: Großer Preis von USA (Austin)
  • 29. Oktober: Großer Preis von Mexiko (Mexiko Stadt)
  • 05. November: Großer Preis von Brasilien (Sao Paulo)
  • 19. November: Großer Preis von Las Vegas
  • 26. November: Großer Preis von Abu Dhabi

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