Technischer Direktor von Ferrari und Brawn. Teambesitzer und Weltmeister mit dem nach ihm benannten Brawn GP Team. Teamchef bei Mercedes von 2010 bis 2013 und technischer, sowie sportlicher Leiter der Formel 1 seit 2017. Die Vita von Ross Brawn lässt sich mit nur sehr wenigen Verantwortlichen in der Königsklasse des Motorsports vergleichen. Er hatte nahezu überall Erfolg, welchen Herausforderung er sich auch immer stellte. Nach dieser Saison ist für den Briten Schluss, der Formel-1-Ruhestand wartet. Nach 5 Jahren im Formel-1-Management, in denen er unter anderem am neuen technischen Reglement seit der Saison 2022 sowie beschlossenen Motorenreglement für 2026 maßgeblich mitgearbeitet hat, endet Brawns Formel-1-Abenteuer. Der Formel 1 bleibt nur übrig, sich zu bedanken.
Seidl: Brawns Erfahrung war sehr wichtig für die Formel 1
Seit 1978 gehörte Brawn zur Formel 1 und die Formel 1 zu Brawn. Seine Karriere begann er als Mechaniker bei Williams. Aus dieser verhältnismäßig kleinen Rolle hat sich ein großes Vermächtnis entwickelt. Zuletzt leitete Brawn einen Teil der Geschicke der Königsklasse höchst selbst und das sehr erfolgreich. Die Formel 1 boomt so sehr wie noch nie zuvor, die Zuschauerzahlen explodieren, das Interesse steigt, der Sport ist profitabel und immer mehr Hersteller wollen einsteigen.
Entsprechend sind sich alle Beobachter wie Beteiligten einig: Für diese Leistung muss man Brawn und seinem Team dankbar sein. Das betont auch McLaren-Teamchef Andreas Seidl: "Ich glaube, wir als Teams können uns nur dafür bedanken, was Ross alles für uns getan hat. Bei den ganzen Reglementänderungen war es wichtig, einen erfahrenen Mann wie Ross zu haben, der die Formel 1, die FIA, aber auch uns Teams führen konnte. Letztendlich haben wir auch dank seiner Hilfe eine gute Basis und eine großartige Zukunft für die Formel 1 geschaffen, ich wünsche ihm nur das Beste."
Steiner: Neues Reglement größtes Kompliment für Brawn
Dabei war die Regelumstellung 2022 eine Mammutaufgabe. Ein komplett neues technisches Reglement, kurz davor die Corona-Pandemie, die bei vielen Teams zu finanziellen Notlagen und zu Ausnahmeregelungen führte und auch die Formel 1 dazu zwang, das neue Reglement um ein Jahr nach hinten zu verschieben. Zusätzlich musste die Königsklasse währenddessen erstmalig eine Budgetobergrenze etablieren. Haas-Teamchef Günther Steiner findet das bemerkenswert. "Wir haben alle schon gesagt, dass die neuen Regeln für dieses Jahr gut funktioniert haben und ich glaube, das ist das beste Kompliment, das wir Ross geben können. Denn das ist sein Projekt hier gewesen, bevor er weiterzieht. Der aktuelle Erfolg der Formel 1 ist zum Teil auch ihm zuzuschreiben."
"Ich stimme dem zu, was meine Kollegen gesagt haben", pflichtet Alpine-Teamchef Szafnauer bei. "Er hat einen großen Anteil an dem neuen Reglement. Wir haben das Entertainment-Level erreicht, das wir haben wollten. Alle arbeiten auf den Tag hin, an dem man zurücktritt und wir sollten ihm zu einer außerordentlichen Karriere in der Formel 1 gratulieren und ihm danken. Für den gesamten Aufwand als Teambesitzer eine Weltmeisterschaft zu gewinnen, aber auch als Ingenieur mit Ferrari und mit dieser Erfahrung die Zukunft der Formel 1 zu formen. Ich wünsche ihm nur das Beste bei allem, was er als Nächstes tut, sei es fischen oder was auch immer ihm Spaß macht."
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