Das Formel-1-Wochenende in Abu Dhabi wurde vom Karriereende von Sebastian Vettel überstrahlt. Dazu kamen noch die Abschiede von Daniel Ricciardo und Mick Schumacher, sowie mehrere Teamwechsel. Dabei konnte beinahe untergehen, dass für Nicholas Latifi ebenfalls mit dem Grand Prix in den Vereinigten Arabischen Emiraten seine F1-Laufbahn zu Ende ging.

Und das tat sie so wie der Großteil der Karriere des Kanadiers ohne viel Erfolg. Der WM-Zwanzigste wurde in der 38. Runde von Mick Schumacher am Hinterrad touchiert, was ihn einem Dreher und einem Reifenschaden mündete. Wenige Runden vor Schluss ereilte ihn schließlich auch noch ein elektronisches Problem, das zu einem Ausfall führte.

Latifi in Abu Dhabi: Unfall mit Schumacher

"Es war schon bis dahin sowieso kein gutes Rennen. Dann hatten wir diesen Zwischenfall mit Mick und das Elektronik-Problem gegen Schluss", ärgerte sich Latifi. Der Vorfall mit Schumacher kurz vor dem Ende seines ersten Startstints. Schumacher war erst wenige Runden zuvor aus der Box gekommen und lief auf den mit alten Reifen bestückten Williams-Piloten auf.

In Kurve 5 vertat sich der Haas-Pilot allerdings, wodurch es zu der Berührung am Hinterreifen kam. "Ich denke Mick beging eine Fehleinschätzung", bilanzierte Latifi den Zwischenfall. Durch den Zeitverlust und den zusätzlichen Boxenstopp befand sich sowieso schon weit abgeschlagen am Ende des Feldes, als die Technik streikte.

Rauch im Cockpit: Latifi-DNF nach Defekt

"Plötzlich war das ganze Cockpit voller Rauch und ich wartete nur darauf, dass ein Feuer ausbrechen würde", berichtete Latifi. Offenbar handelte es sich dabei um ein elektronisches Problem, wie das Team im Anschluss an den Grand Prix bestätigte. "Die Stromzufuhr zum Dash war unterbrochen, wodurch es nicht möglich war, das Rennen zu beenden", so Technikchef Dave Robson.

Latifis dreijährige Formel-1-Karriere endete also ein paar Runden früher als ursprünglich geplant. "Meine Zeit in der Formel 1 war sehr charakterbildend und gleichzeitig bin ich auch froh, dass ich diese drei Jahre erleben durfte. Viele Fahrer würden töten, um nur bei einem Grand Prix in der Formel 1 an den Start zu gehen und ich hatte drei Saisonen", bilanzierte Latifi.

Gleichzeitig hielt er auch fest, dass er seine Ziele in der Königsklasse nicht erreichen konnte. In 61 Rennen reichte es nur zu drei Top-10-Resultaten. Die Zukunft von Latifi ist noch mit einem großen Fragezeichen versehen. Er hatte seitdem das Aus bei Williams bekannt wurde, klargestellt im Motorsport weitermachen zu wollen. Doch in welcher Serie er seine Laufbahn fortsetzen will, ist noch nicht klar.

Latifi wurde zuletzt mit einem Cockpit in der Indycar in Verbindung gebracht, aber auch einer Zukunft in Langstrecken-Rennen erteilte er keine Absage. Neuigkeiten hatte er am Rennsonntag in Abu Dhabi dazu noch keine zu vermelden. "Ich habe mit verschiedenen Teams in unterschiedlichen Kategorien gesprochen, im Moment tendiere ich noch nicht in eine Richtung", erklärte er.