Das Rennen in Monaco ist zwar schon fünf Monate her, aber aktuell präsenter denn je: Der vermeintlich selbstinduzierte Unfall von Sergio Perez bestimmt die Schlagzeilen. Ein Sprung im zuvor guten Verhältnis zwischen den Red-Bull-Teamkollegen Sergio Perez und Max Verstappen. Für das letzte Rennen in Abu Dhabi scheint sich das Team wieder zusammengerauft zu haben. Aber Perez' Unfall in Monaco hatte weitreichende Folgen für Red Bull: Auch finanzieller Art.

Horner: Unfälle zerstören Finanzplanungen

"Jeder Unfall ist eigentlich ein Desaster", meint Christian Horner. "Da kannst du alle Kollegen fragen. Vor allem in Zeiten der Kostenobergrenze." Wir sind wieder beim Thema Budget-Cap: Ein heikles Thema für Red Bull. Und große Unfälle machen die Sache nicht besser.

Gerade auf Straßenkursen können sich solche Unfälle sportlich wie finanziell groß auswirken. "Aus unserer Teamperspektive war das natürlich alles andere als ideal. Da entstand viel Frustration", erinnerte sich Christian Horner. Nicht nur bei Max Verstappen, der seine Qualifying-Runde nicht beenden konnte.

Monaco: GAU für Red Bull

Ein sehr teurer Unfall für das Team aus Milton Keynes. "Das Getriebe hätte kaputt gehen können und bei Carlos Sainz war auch einiges beschädigt." Abgesehen davon richtete die dadurch hervorgerufenen rote Flagge großen Schaden bei den übrigen Fahrer an, die ihre Zeit im Qualifying nicht verbessern konnten.

"Zum Glück war das in diesem Jahr kostenmäßig der größte Unfall, den wir hatten", versucht der Teamchef den Silberstreif am Horizont zu sehen. Sonst hätte Red Bull ihr Auto nicht wie geplant updaten können. "Das hat einen Eins-zu-eins-Effekt auf die Entwicklung. Du musst dich entscheiden: Produzierst du Ersatzteile oder neue Teile?"

Eine mittlerweile seltene Kollision von und mit Max Verstappen, Foto: LAT Images
Eine mittlerweile seltene Kollision von und mit Max Verstappen, Foto: LAT Images

Red Bulls Erfolgsgeheimnis: Weniger Unfälle, mehr Updates

Einer der wenigen Unfälle von Red Bull, die meiste Zeit blieben Sergio Perez und Max Verstappen auf der Strecke. "Unsere Fahrer haben einen großartigen Job gemacht. Dann (nach Monaco) haben sie es geschafft, nirgends mehr dagegen zu krachen", lobte Christian Horner. "Verglichen mit anderen Teams haben wir vermutlich die kleinste Rechnung an Unfallschäden." Vor allem Max Verstappen kam (fast) unfallfrei durch die Saison.

Ein weiteres Erfolgsgeheimnis von Red Bull? Für 2022 erwartet Christian Horner keinerlei Probleme mit der Kostenobergrenze. "Wenn man sich nur die Unfallschäden anschaut, die auch sehr teuer sind und die meiner Meinung beim Budget-Cap individuell betrachtet werden müssen, dann ist Max Verstappen der Fahrer, der in diesem Jahr die geringsten Schäden verursacht hat", meint der Red-Bull-Teamchef. Mit wenig Unfällen zum Weltmeistertitel, zumindest 2022 ging dieser Plan auf.

In Japan kürte sich Max Verstappen zum zweifachen Weltmeister, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool
In Japan kürte sich Max Verstappen zum zweifachen Weltmeister, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool