Lando Norris hätte sich nach dem Formel-1-Sprint in Brasilien eigentlich über einen siebten Platz, über zwei WM-Punkte und über einen Kollaps der WM-Gegner von Alpine freuen können. Aber der McLaren-Pilot war schon bei den TV-Interviews danach eher selbst dem Ende nahe: "Ich fühle mich so krank."

Eine Lebensmittelvergiftung setzt Norris schon das ganze Wochenende zu: "Gestern bin ich relativ gut über die Runden gekommen, weil alles ziemlich kurz war." Doch der Sprint, das waren 24 Runden am Limit. Runden, in denen Norris bei auch noch bei relativ hohen und drückenden Temperaturen um den siebten Platz kämpfen musste.

"Heute, mit den Temperaturen, und auf dieser Strecke, da habe ich mir deutlich schwerer getan", muss Norris gestehen. "Ich werde es überleben, aber es ist ein Kampf." Interlagos mit seinen langgezogenen Kurven ist auch körperlich für die Formel-1-Fahrer sehr anspruchsvoll. Norris verabschiedete sich nach den TV-Interviews am Samstag auch wieder vorzeitig.

Norris will sich durch Brasilien-GP kämpfen

Für ihn steht trotzdem außer Frage, dass er am Sonntag fahren wird. "Ich fühle mich nur nicht gut dabei. Aber es ist jetzt nicht so, dass mir die Augen zufallen oder so. Ich mache vielleicht ein paar mehr Fehler als sonst, verpasse ein paar Scheitelpunkte mehr. Solche Kleinigkeiten."

Im Rennen wird er die dreifache Distanz des Sprints bewältigen müssen. "Jeden Tag wird es ein bisschen besser, hoffentlich kommt morgen noch ein Schritt", ist er vorsichtig optimistisch, hält aber fest: "Zwei Tage lang habe ich nichts gegessen, einen Tag lang konnte ich nichts trinken."

Trotz seiner körperlichen Verfassung fuhr Norris einen soliden Sprint. Kevin Magnussen jagte er im Schluss-Spurt noch den siebten Platz und damit zwei Punkte ab. Nach Alpines teaminterner Selbstzerstörung ist McLaren in der WM bis auf fünf Zähler an den Franzosen dran.

"Heute war ein gutes Rennen, so schwierig es auch war", unterstreicht Norris. Teamkollege Daniel Ricciardo hat sich mit dem elften Platz ebenfalls in eine gute Position gebracht, während die Alpine von Esteban Ocon und Fernando Alonso von den Plätzen 17 und 18 losfahren müssen. Viel besser kann die Ausgangslage für McLaren kaum sein.