Die beiden Alpine-Piloten gingen beim letzten Formel-1-Sprintrennen der Saison in Brasilien alles andere als auf Kuschelkurs. In Runde 4 kollidierten die beiden Teamkollegen Fernando Alonso und Esteban Ocon gleich zwei Mal. Alonso zeigte sich anschließend im Funk sichtlich genervt von seinem "Freund" Ocon.

Sprint, Brasilien: Kollision zwischen Alonso und Ocon

"Wir hatten das ganze Wochenende eine gute Pace. Es ist schade, dass wir es so weggeworfen haben", haderte Ocon nach dem Sprintrennen in Interlagos mit dem Ergebnis. Ohne das Zusammenkommen der Teamkollegen wäre wohl eine Platzierung in den Top-10 für beide Alpine-Piloten im Bereich des Möglichen gelegen. Jedoch kam es bereits in der vierten Kurve zum ersten Kontakt zwischen Alonso und Ocon, wodurch der Bolide des Franzosen stark beschädigt wurde.

Kurze Zeit später kam es dann auch schon zur zweiten Berührung. Alonso machte daraufhin seinen Frust über den Funk deutlich. "Er hat mich in Kurve 4 und auf der Geraden berührt, toller Job", so der Spanier. "Ich habe meinen Frontflügel verloren. Dank unserem Freund." Nach dem folgenden Boxenstopp fiel Alonso zunächst auf den letzten Platz zurück.

"Natürlich ist es alles andere als ideal, wenn du in der ersten Runde eines Sprintrennens eine Berührung hast. Ohne ein Safety Car ist es (das Sprintrennen) zu kurz, um zurückzukommen", so der Spanier, der nach dem Sprint von den Rennkommissaren als alleiniger Schuldiger ausgemacht wurde und eine 5-Sekunden-Strafe erhielt.

Ocon beschrieb den Zweikampf mit seinem Teamkollegen so: "Ich hatte einen guten Start. Ich habe versucht, den McLaren zu attackieren. Unglücklicherweise war Fernando auf der Außenseite und kam aus dem Nichts", so der Alpine-Pilot.

Alonso: "Es war schon fast das ganze Jahr so"

Nach dem Sprintrennen fing der Alpine von Esteban Ocon Feuer, Foto: LAT Images
Nach dem Sprintrennen fing der Alpine von Esteban Ocon Feuer, Foto: LAT Images

Alonso beurteilte die Lage anders. "Zu nah, um zu kämpfen. Alles andere als ideal, wenn es dein Teamkollege ist", beschrieb Alonso die Situation. "Es war schon fast das ganze Jahr so. Wenn du dich an Jeddah erinnerst, da fuhr ich fast in die Wand. Auch in Budapest beim Start." Ein Gespräch sucht der Spanier nach dem Sprintrennen mit dem Franzosen jedoch nicht.

"Wir versuchen alle, so gut es geht zu verteidigen", sagt Alonso. "Es ist nur noch ein Rennen und dann ist es vorbei. Endlich." Am Sonntag startet der Spanier nach der Strafe von Platz 18, Ocon geht vom 17. Platz ins Rennen. Zusätzliches Pech für den Franzosen: Aufgrund eines Kraftstoff-Lecks fing sein Bolide nach dem Sprint sogar Feuer.

Kampf um Platz 4 - Ocon und Alonso lassen Team im Stich

Für Alpine war die teaminterne Kollision im Sprint ein besonders kostspieliges Eigentor. Immerhin befinden sich die Franzosen noch im Duell um den vierten Konstrukteurs-Platz mit McLaren. Gerade einmal sieben WM-Zähler trennen die beiden Rennställe nach dem Sprint in Interlagos. "Wir müssen morgen zusammenarbeiten, um durch das Feld zu kommen und ein paar Punkte zu erzielen", so Ocon. Alpine befindet sich nach dem Sprint-Fauxpas jedoch im Hintertreffen: McLaren belegt am Rennsonntag die Startplätze 7 und 11.

Auch Teamchef Otmar Szafnauer ist mit der Performance seiner Fahrer nicht zufrieden. "Ehrlich gesagt müssen beide, Fernando und Esteban, einen besseren Job machen, indem sie Zwischenfälle auf der Strecke vermeiden, die die Performance des Teams gefährden. Heute haben beide Fahrer das Team im Stich gelassen", so Szafnauer.