Mit dem erhofften Sieg beim Heimrennen wurde es für Sergio Perez nichts, am Ende musste sich der Lokalmatador mit Platz drei begnügen, wie schon im Vorjahr. Der Stimmung im Stadion tat dies keinen Abbruch, außer bei Lewis Hamilton: Der Mercedes-Pilot wurde gnadenlos ausgebuht. Die mexikanischen Fans feierten 'ihren Checo' trotzdem wie einen Sieger. Er selbst hadert mit vergebenen Chancen und einem überlangen Boxenstopp.
Red Bull mit unüblichen Problemen in ihrer Königsdisziplin
"Natürlich ist es immer schön, auf so einem besonderen Podium zu stehen", räumt Sergio Perez ein. "Aber ich wollte mehr. Ehrlich gesagt bin ich etwas enttäuscht vom Resultat." Der Traum vom Heimsieg muss ein Jahr verschoben werden. Schnell war klar, dass Max Verstappen P1 nicht zu nehmen ist. Aber: "Wir hatten eine Riesen-Chance, Zweiter zu werden."
Nach einem guten Start und einer guten ersten Runde konnte Sergio Perez George Russell früh überholen. "Es war wichtig, in Runde eins gut wegzukommen", berichtet der Red-Bull-Pilot. "Im ersten Stint konnte ich an Max und Lewis dranbleiben." Den zweiten Mercedes zu kriegen, stellte sich als schwieriger heraus. In Runde 26 entschied sich Red Bull zu einem Wechsel von Soft auf Medium "Wir sind dann recht früh an die Box gekommen, um einen Undercut auf Lewis zu versuchen." Plan gut, es scheiterte an der Ausführung.
Perez vs. Hamilton - ein hitziges Duell
"Leider hatten wir einen schlechten Stopp und kamen hinter den Ferraris raus", bedauert Sergio Perez. Der Boxenstopp mit einer Stehzeit von 5,03 Sekunden nicht nur für Red-Bull-Verhältnisse sehr lang. "Dadurch verloren wir viel Zeit. Das hat uns am Ende davon abgehalten, an Lewis vorbeizugehen." Die beste Gelegenheit für P2 zunichte. "Ich konnte sehen, dass er vor allem zu Beginn auf dem harten Reifen sehr gerutscht ist. Als das besser wurde, fuhr er mir davon."
Danach war der Mexikaner chancenlos. (Mit-)Grund: Sein Heimatland. "Jedes Mal, wenn ich nah heranfuhr, überhitzte alles: Die Bremsen, der Motor, die Reifen", berichtet Perez. "Deshalb hatte ich nur sehr wenige Chancen zu attackieren." Das Überholen im Autodromo Hermanos Rodriguez schwieriger als erwartet. "Wir hatten ein hartes Wochenende. Viel zu viele Probleme". Schon im Qualifying kämpfte der Mexikaner mit DRS und Elektronik.
Perez: Die Zweiten werden die Ersten sein
Zumindest in der Konstrukteurs-WM ist Checo jetzt wieder Zweiter. 280 Punkte nach 18 von 20 Rennwochenenden auf seinem Konto, erster Verfolger Charles Leclerc 275. "Das wechselt von Rennen zu Rennen. Für mich zählen nur Siege", kümmert Perez der Vizeweltmeister-Titel wenig. "Wir haben nichts zu verlieren und werden alles versuchen!" Dafür muss er allerdings seinen Teamkollegen schlagen.
"Max operiert vom 1. Freien Training weg auf einem sehr hohen Niveau. Ich versuche von ihm zu lernen und das zu machen, was er macht", sieht Sergio Perez seinen Weltmeister-Teamkollegen als Herausforderung und Ansporn. "Aber klar ist es nicht einfach. Es gibt keinen, der einfach hierherkommt, und ihn direkt schlagen kann."
In der nächsten Saison werde Perez es aber wieder versuchen. "Mit der Zeit komme ich näher an ihn heran. Wir werden sehen!" Auch Dr. Helmut Marko lobt: "Checos Form steigt mit jedem Rennen." Vielleicht irgendwann genug für einen Sieg gegen den härtesten Konkurrenten eines jeden Rennfahrers: der Teamkollege.
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