Sergio Perez war im Red Bull mit hohen Erwartungen in das Formel-1-Qualifying in Mexiko gegangen. Aus der großen Fiesta wurde für den Lokalmatador aber nichts. Nach starken Leistungen in den Trainings bremste ihn im entscheidenden Moment die Technik aus. Ein DRS-Ausfall und Elektronikprobleme vereitelten seinen Kampf um die Pole Position. In den ersten beiden Teilen der Qualifikation rettete er sich gerade so vor dem K.o. Nach all den Schwierigkeiten war Startplatz vier für ihn die maximale Schadensbegrenzung.

"Es war ein totales Chaos und Platz vier ist letztendlich nicht das Schlimmste. Ich denke aber, dass wir sicherlich deutlich besser hätten abschneiden können", so der Mexikaner nach dem Qualifying auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez. Am Ende fehlten ihm viereinhalb Zehntelsekunden auf die dominante Pole Position von Teamkollege Max Verstappen. An den Mercedes-Piloten George Russell und Lewis Hamilton scheiterte er knapp.

Für Perez hatte das Qualifying von Anfang an unter keinem guten Stern gestanden. Im Q1 büßte er auf seinem ersten Run weit über eine Sekunde ein. Das DRS funktionierte nicht und der Defekt ließ sich auf die Schnelle auch nicht beheben. Am Ende schaffte er es trotz des Defekts als Siebter in die nächste Runde. Der widerwillige Heckflügel war aber nicht sein einziges Problem.

"Ich hatte von Anfang an einen Elektronikdefekt. Ich bin im Q1 fast rausgeflogen und im Q2 auch beinahe", erklärt der 32-Jährige. Ihm fehlten im weiteren Verlauf wichtige Daten auf seinem Dashboard: "Ich hatte keine Referenzen, um mich zu verbessern. Da waren keine Rundenzeiten und ich hatte keine Ahnung, wo ich stand. Ich sah auch meine Bremsbalance nicht."

Helmut Marko baut Sergio Perez nach Defekt auf

Das DRS meldete sich im Q2 zu seinem Glück zurück, nachdem er nach seinem ersten Run erneut mit dem Rücken zur Wand stand. Erst beim letzten Schuss war der Heckflügel funktionstüchtig und Perez zog als Fünfter in den Showdown ein. Mit einer halben Zehntelsekunde Rückstand auf die Bestzeit schien er wieder im Spiel zu sein, doch der Defektteufel stand der märchenhaften Mexiko-Pole im Weg.

"Das DRS kam zurück, aber was sich nicht erholt hat, war die Elektronik", so Perez, der über die Zuverlässigkeitsprobleme an dem für ihn wichtigsten Samstag des Jahres besonders unglücklich ist: "Das ist natürlich ein Qualifying, bei dem du willst, dass alles perfekt ist. Besonders wenn wir bedenken, wie nahe wir doch noch an die Pole herangekommen sind. Wir hätten viel weiter vorne sein können."

Von Dr. Helmut Marko gab es nach dieser Enttäuschung aufbauende Worte. "Das war sicher störend und es war auch im Q3 im letzten Run noch da, mit der Elektronik. Sicher hat ihn das irritiert, aber trotzdem schmälert das seine Leistung nicht. Das ganze Wochenende war toll", lobt der Red-Bull-Berater seinen Fahrer am Mikrofon von ServusTV.

Perez kündigt kompromisslose Attacke am Start an

Er traut ihm am Sonntag auch aus der zweiten Startreihe einiges zu. "Wenn die Leistung da ist, kommt der Rest eigentlich ganz von alleine. Das macht ihn natürlich optimistisch und auch zuversichtlich, aber auch stolz. Er hat deutlich an Selbstvertrauen gewonnen und das zeigen auch seine letzten Ergebnisse", so Marko, der vor allem im Kampf gegen die Herausforderer auf die Startnummer 11 baut.

"Es wird eng, vor allem wenn der Reifenverschleiß bei Mercedes deutlich besser sein sollte. Da warten wir mal ab, wie sich die Temperaturen entwickeln, aber da haben wir ja den Sergio Perez in Reihe zwei. Der ist das ganze Wochenende so nahe an Max dran, wie schon lange nicht mehr. Ich rechne damit, dass er im Rennen stark sein wird, sodass es kein Kampf zwischen Max und Mercedes sondern zwei Mercedes gegen zwei Red Bull wird.", sagt der 79-Jährige.

Das Mercedes-Duo zu überwinden ist am Sonntag für Perez die oberste Priorität. "Ich will morgen einfach nur gewinnen, also werde ich runter zur ersten Kurve alles geben und schauen, was passiert", kündigt er an und betont gegenüber Motorsport-Magazin.com, dass er nur diesen Plan A hat: "Es geht hauptsächlich um Kurve eins, denn danach kann es etwas chaotisch werden und dann kommen die Boxenstopps. Es wird sich alles nur darum drehen." Das ganze Rennen der Formel 1 heute in den Mexiko gibt es hier im Liveticker.