Ein drei Rennen dauerndes Zwischenhoch von Sebastian Vettel erfährt im Qualifying zum Großen Preis von Mexiko einen Dämpfer. Zum ersten Mal seit Monza fällt der Aston-Martin-Pilot schon im ersten Segment aus. Wie auch Teamkollege Lance Stroll. Nur Startplatz 16 ist es für Vettel, nur Platz 20 für den bestraften Stroll.

Dabei war die Stimmung bei Aston Martin in den letzten Wochen im Aufschwung begriffen. Endlich ein Performance-Durchbruch, drei Punkte-Ergebnisse in Serie für Vettel. Wo war diese Pace in Mexiko? "Irgendwo!", nimmt es Vettel nach dem Qualifying noch halbwegs mit Humor. "Wenn ihr sie findet, dann lasst es uns wissen."

Vettel geht im Mexiko-Qualifying unter

Mit schwierigen Grip-Verhältnissen kam Vettel am Samstagnachmittag nicht gut zurecht. Schon im 3. Training lief es plötzlich gar nicht mehr, obwohl man kaum etwas am Setup geändert hatte: "Es war am Vormittag schlecht, aber wir haben gehofft, dass es besser werden würde. Das wurde es nicht."

"Es fehlte Grip, die Balance, das Auto hat sich in manchen Kurven falsch verhalten, das hilft nicht", zählt Vettel auf. "Keine Überraschung, dass wir langsam waren." Ähnliche Problem zeigte sich bei allen Fahrern, denn zum einen war es im Qualifying heißer als erwartet, und zum anderen unterlag die Strecke Schwankungen, vor allem bei der Temperatur.

Wiederholt kämpfte Vettel am Samstag mit Verbremsern, Foto: LAT Images
Wiederholt kämpfte Vettel am Samstag mit Verbremsern, Foto: LAT Images

Vettel mutmaßt daher, dass die Probleme bei Aston Martin größer waren: "Die Zeiten scheinen generell ein bisschen langsamer da hinten im Mittelfeld bei uns, also steckt vielleicht noch was im Reifen, das wir nicht rausgefunden haben." Im Endergebnis fuhr er die gleiche Zeit wie Mick Schumacher, 1:20,419. Da Schumacher seine Zeit früher fuhr, erhält er Startplatz 15, und Vettel Platz 16.

Vettel verärgert: Was hat Aston Martin übersehen?

"Wir haben eigentlich relativ viel probiert und hätten es finden sollen", ärgert sich Vettel. "Es ist das gleiche Auto wie in Austin. Das war eine ziemlich miese Session. Jetzt können wir nicht mehr viel machen, nur hoffen, dass es im Renntrimm besser ist."

An diese Hoffnung klammert sich Vettel noch. Es wäre nicht das erste Mal, dass Aston Martin nur auf eine Runde Probleme hat, die Performance aus dem Reifen zu ziehen, dieser Trend war im Frühsommer allgegenwärtig.

Zuletzt in Austin führte der Aston Martin im Renntrimm das Mittelfeld an. "Das zeigt, dass die Pace im Auto ist", versichert Vettel. Garantieren will er aber nichts: "Bestenfalls sind ein paar Punkte drin, aber das wird schwer."

Teamkollege Lance Stroll findet keine solchen Silberstreifen am Horizont. Er war schon am Freitag mit dem Auto unglücklich, und aufgrund von drei Strafplätzen für die Kollision mit Fernando Alonso in Austin muss er vom letzten Platz losfahren. Nicht einmal einen Bruch des Parc ferme zum Umbauen des Setups sieht Stroll als sinnvoll: "Wir können drüber nachdenken, aber letztendlich ist die Pace einfach nicht im Auto."