Mal wieder lieferten sich die beiden Ferraris und Red-Bull-Pilot Max Verstappen einen harten Dreikampf um die ersten Position im Formel-1-Qualifying. Entgegen dem Trend der Saison war es in Austin Carlos Sainz, der sich die Pole schnappen konnte. Doch heute im Rennen werden die Karten neu gemischt.
Da Charles Leclerc eine Motorenstrafe zieht, rückt Max Verstappen in die erste Startreihe nach vorne. Der Red Bull ist normalerweise eine Macht im Renntrimm, nicht ohne Grund sind die Bullen seit sieben Grands Prix ungeschlagen. Sainz hofft aber dennoch, dass ihm in Austin das scheinbar unmögliche gelingt und er den RB18 des Weltmeisters in die Schranken weisen kann. Das ganze Rennen der Formel 1 heute in den USA gibt es hier im Liveticker.
Formel 1 Austin: Ferrari fürchtet Red-Bull-Longrun
"Wir werden alles versuchen, um vorne zu bleiben und das Rennen zu gewinnen", kündigte der Großbritannien-Sieger an. Auch im Lager der Roten weiß man, dass die Favoritenrolle fest in der Hand von Verstappen ist. "Wir müssen realistisch sein. Wir wissen, was Red Bull am Sonntag drauf hat", so Sainz.
"Sie sind die Favoriten, denn sie sind mit dem Reifenmanagement und der Ausführung des Rennens sehr gut", ergänzte er. Sainz verlässt sich bei seiner Analyse auf die Erfahrungen aus den letzten GPs, denn am Freitag konnten aufgrund des Pirelli-Tests keine wirklich brauchbaren Longrun-Daten gesammelt werden. Direkte Vergleiche sind deshalb praktisch unmöglich.
Der Circuit of the Americas ist als sehr reifenfordernd bekannt. Eine Trend, der sich am bisherigen Wochenende bestätigte. Die C2- bis C4-Reifenmischungen, die Pirelli an die Strecke gebracht hat, werden wohl eine 2-Stopp-Strategie erforderlich machen. Bereits 2021 erwies sich das als die einzig gangbare Strategie an der Spitze. In Kombination mit den heißen Temperaturen spricht das alles wiederum für den reifenschonenden Red Bull RB18.
Deshalb zeigte sich Max Verstappen trotz seiner knappen Qualifying-Niederlage optimistisch: "Wir wissen, dass wir ein starkes Auto im Rennen haben. Morgen sollten wir stark sein", analysierte der frisch gebackene Doppel-Weltmeister die Ausgangslage. Auch wenn die Differenz nicht ganz so groß ist, wie noch im Training gibt Red Bull auf der Geraden immer noch den Ton an. Wie viel Gegenwehr unter diesen Bedingungen vom Ferrari F1-75 in einem Zweikampf zu erwarten ist, kann also bezweifelt werden.
Aber vielleicht gelingt Ferrari ja die Überraschung und sie können am Rennsonntag wieder an ihre Frühsommer-Form anschließen. Mit den Rückversetzungen von Perez und Leclerc dürfen sich weder Verstappen noch Sainz auf Team-Unterstützung verlassen. Perez startet vom neunten Rang, Leclerc gar nur von P12.
Mercedes vor USA-GP: Vorsichtig optimistisch
Dann bleibt nur noch die ewige Unbekannte: Mercedes. Die Silberpfeile gehen in Austin genau so ins Rennen, wie beim Großteil der bisherigen Grands Prix in der Formel-1-Saison 2022. Keiner weiß so recht, was man erwarten kann. Können Hamilton und Russell ein Wörtchen im Kampf um den Sieg mitreden, wie in Zandvoort, oder bilden sie mal wieder eine einsame Insel zwischen Topteams und Mittelfeld, wie etwa in Österreich?
Bei der Mannschaft aus Brackley rechnet man sich einiges aus. Mit zwei Fahrern in den Top 4 ist man zumindest zahlenmäßig überlegen. "Das eröffnet strategisch einige Möglichkeiten", sagte Toto Wolff und fügte hinzu: "Ich denke, dass wir vorne mitspielen können." Doch der Optimismus wird etwas getrübt: Das ganze Wochenende rannte man dem Fahrzeug-Setup etwas hinterher. Die Einstellungen, die am Freitag noch funktioniert hatten, brachten im Qualifying nicht die erhoffte Leistung. "Das Auto war eine ziemliche Nervensäge", ärgerte sich Lewis Hamilton.
Das Handling muss heute wieder passen, um Der wichtigste Faktor für das Rennen von Mercedes kann sich aber schon früh entscheiden. "Wenn wir an den Jungs vorne dranbleiben können, dann ist strategisch etwas möglich", hofft Hamilton. Er dämpft aber die Erwartungen: "Ich glaube, dass sie einfach zu schnell sind".
George Russell, der sich im Qualifying einmal mehr hinter seinem Teamkollegen anstellen musste, geht mit mehr Optimismus zu Werke. "Ich glaube, dass das Rennen durch unsere Entscheidungen in der Strategie gewonnen oder verloren wird", prognostizierte der ehemalige Williams-Pilot, der noch immer auf seinen ersten Formel-1-Sieg wartet. Vielleicht ist es ja heute in Austin so weit?
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