Mit Pierre Gaslys Wechsel zu Alpine verliert AlphaTauri seinen klaren Teamleader. Das 2023 Fahrerduo Yuki Tsunoda und Nyck de Vries kann insgesamt nur 2 Jahre an aktiver Formel-1-Erfahrung vorweisen. Obwohl davon alle auf das Konto des Japaners gehen, ist ihm die Rolle des Teamleaders nicht sicher.

"Yuki ist noch jung und hat nicht die technische Erfahrung, also kann Nyck das Team leiten", sagte Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko kurz nach der de-Vries-Verkündung. Tsunoda ist in der Königsklasse, durch sein Fluchen am Funk, als talentierte Hitzkopf bekannt. Mit 22 Jahren ist der Japaner auch fünf Jahre jünger als de Vries.

"Wir werden sehen, wie es nächstes Jahr im Training läuft, aber abhängig von seiner Erfahrung und seinem Charakter, sollte Nyck der Teamleader sein", so Marko. Obwohl der Niederländer bisher nur ein einziges Formel-1-Rennen gefahren ist, hat der 27-Jährige in anderen Motorsportdisziplinen Erfahrung gesammelt. So etwa für Mercedes in der Formel E, wo er in der Saison 2021 auch Weltmeister wurde.

De Vries freute sich über das Vertrauen von Marko und stimmte dem Red-Bull-Motorsportchef zu: "Ich glaube nicht, dass man unbedingt Formel-1-Erfahrung braucht, um ein Leader zu sein. Das hängt mit dem Charakter, der Persönlichkeit und seiner Art zusammen."

Für Leader-Rolle: Tsunoda will noch von Gasly lernen

Aber auch Tsunoda macht sich bereits Gedanken über die Teamleader-Rolle, die nach Gaslys Abgang offensteht. Ob er bereit wäre diese zu übernehmen? Tsunoda meint: "Ja." Räumt jedoch ein, dass er auch noch viel zu lernen habe:

"Es gibt noch viele Dinge, die ich in den letzten Rennen lernen muss, etwa von Pierre. Fehler, wie in Singapur, müssen definitiv weniger werden. Auch die Strafen. Diese Dinge sind einfach unnötig. Das muss sich definitiv verbessern. Mit meiner Pace, besonders über eine Runde, und meinem Fortschritt in dieser Saison bin ich aber recht zufrieden."

Tsunoda konnte sich in der F1-Saison 2022 deutlich steigern. Auch Teamkollege Gasly hat er nun öfter im Griff. Dennoch schleichen sich immer wieder Momente, wie beim Grand Prix von Singapur, ein. Dort landete der Japaner selbstverschuldet in der Tecpro-Barriere des Marina Bay Circuits. Er ist auch der erste Pilot, der wegen zu vielen Verwarnungen in einer Saison in Monza eine Strafversetzung kassierte.

Das Jahr 2022 will der Japaner jedoch mit einem Hoch abschließen. "Ich muss in einen normalen oder guten Rhythmus, wie in der ersten Hälfte der Saison, zurückfinden", so Tsunoda. "Ja, es gibt noch viele Dinge, die ich lernen muss, aber ich bin mir recht sicher, dass ich das schaffen kann.