Die Teamduelle nach dem Japan GP der Formel 1: Nach jedem Rennen liefert Motorsport-Magazin.com 2022 wieder den Statistik-Vergleich zwischen allen Teamkollegen. Wer gibt im Qualifying den Ton an, wer ist im Rennen stärker? Alle Teamduelle aufgeschlüsselt.
Für die Berechnung des durchschnittlichen Rückstandes im Qualifying wird das letzte gemeinsame Segment herangezogen.
Red Bull:
Max Verstappen fuhr souverän zu seinem zweiten WM-Titel und ließ Sergio Perez eher zum Statisten werden. Perez, von seinem Singapur-Hoch kommend, landete in Japan wieder dort, wo er den Großteil der Saison verbracht hatte.
Ferrari:
Charles Leclerc blieb im Qualifying nur knapp vor dem Teamkollegen und riskierte im Rennen nach gutem Start nichts. Sein Angriff auf den Sieg verpuffte nach einer zu aggressiven ersten Runde auf dem Intermediate. Carlos Sainz war zwar im Qualifying auf Augenhöhe unterwegs, verunfallte aber auf der ersten Runde.
Alpine:
Fernando Alonso blieb im Qualifying und im Rennen hinter einem souveränen Esteban Ocon, der aus einer Mercedes-Schwächephase das absolute Maximum herausholte. Alonso schien erst im Qualifying schnell, doch in Q3 kam er trotz zwei neuer Reifensätze nicht auf Touren. Eine aggressive Strategie zu Rennende mit einem neuen Satz Intermediates setzte er so gut es ging um, doch der Stopp war zu spät gesetzt, kein Positionsgewinn kam dabei raus.
Mercedes:
Lewis Hamilton gab in Japan das ganze Wochenende über den Ton an. Das Auto war konzeptbedingt hier besonders schlecht, damit tat sich George Russell nicht so leicht. Im Qualifying stieg er nicht nur im Duell mit Hamilton, sondern auch gegen die hier auf Augenhöhe agierenden Alpine als Verlierer aus, was ihn für das Rennen die strategisch schlechtere Position einbrachte. Immerhin konnte er nach dem Boxenstopp verlorene Positionen wieder aufholen, doch im Qualifying-Duell gegen Hamilton rutscht er im Saisonschnitt immer weiter ab.
Aston Martin:
Sebastian Vettel fuhr ein Qualifying wie zu seinen besten Zeiten, und holte alles raus, was der Aston Martin hergab. Nach Kontakt mit Fernando Alonso ans Ende des Feldes zurückgefallen drehte er das Ergebnis mit der richtigen Strategie wieder um und fuhr das Rennen perfekt zu Ende. Lance Stroll verpatzte das Qualifying mit einem Verbremser, holte mit einem guten Start viel wieder heraus, und kollidierte dann bei einer späten Aufholjagd mit Mick Schumacher.
Williams:
Alex Albon fuhr ein unscheinbares Qualifying, an dessen Ende der knapp an Q2 verpasste und sich über eine zu langsame Outlap beschwerte. Sein Rennen war in der ersten Runde vorbei, als er bei schlechter Sicht in Kevin Magnussen lenkte. Nicholas Latifi beklagte mangelnde Suzuka-Erfahrung, mit nur zwei Zehnteln Rückstand war es aber in Sachen Zeit eines seiner besten Ergebnisse des Jahres. Mit der richtigen Strategie spülte es ihn im Rennen vor in die Punkte, und den Platz verteidigte er erfolgreich gegen schnellere Autos.
McLaren:
Lando Norris suchte sich im entscheidenden Q2-Moment wieder die notwendigen Zehntel zusammen, kam aber nie wirklich weiter nach vorne. Ein schlechter Start warf ihn gar zurück, ein gut gesetzter Boxenstopp brachte ihm am Ende den einen Punkt. Daniel Ricciardo sah anfangs im Qualifying richtig gut aus, doch im entscheidenden Moment war er nicht schnell genug. Trotzdem war er über das ganze Wochenende hinweg näher dran.
AlphaTauri:
Pierre Gasly fluchte im Qualifying über Bremsen, über Track Position, und flog letztendlich in Q1 raus. Unschuldig kollidierte er mit einem vom Sainz-Unfall auf die Strecke geschleuderten Werbebanner, fuhr dann unter roter Flagge zu schnell, und kam im Rennen danach auch nicht vorwärts. Yuki Tsunoda tat sich ebenfalls mit den Bremsen schwer, rettete aber einen Q2-Auftritt. Von dort aus kam er nicht nach vorne.
Haas:
Mick Schumacher versenkte das Auto auf dem Weg zurück an die Box in FP1 in der Wand und verpasste ein Training, sorgte am Samstag dafür aber mit einem starken Qualifying und einem Q2-Auftritt für eine kleine Wende. Ein ambitioniertes Manöver von Lance Stroll räumte ihn spät im Rennen noch aus dem Weg, aber nach einem in die Binsen gegangenen Reifengamble war da sowieso nichts mehr zu holen. Kevin Magnussen sah keine Fehler an seinem Qualifying, vermutete Setup-Unterschiede hinter seinem Q1-Aus. Beim Start geriet er in der Gischt mit Alex Albon aneinander und kam danach mangels Pace und Chancen nicht vorwärts.
Alfa Romeo:
Valtteri Bottas glaubte zwei gute Runden im Qualifying gefahren zu haben, das Auto war einfach zu langsam. Das sah im Rennen nicht besser aus, nachdem er beim Start erst einmal zurückgefallen war. Guanyu Zhou blieb, auch mangels Erfahrung auf der Strecke, hinter dem Teamkollegen und drehte sich dann in der ersten Runde. Ein Versuch, beim Neustart auf Regenreifen zu bleiben, stellte sich dann als Fehler heraus.
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