Das Feld für die Formel-1-Saison 2023 ist nach den Bekanntgaben von Pierre Gasly bei Alpine und Nyck De Vries bei AlphaTauri beinahe voll. Nur bei Haas und Williams sind noch zwei Cockpits frei. Keines davon wird allerdings Daniel Ricciardo einnehmen. Der Australier, der nach dieser Saison trotz eines ursprünglich laufenden Vertrages sein Cockpit bei McLaren verliert, kehrt 2023 nicht in die Formel 1 zurück.

Nachdem er seit seinem Rauswurf bei dem Team aus Woking bereits mehrmals Andeutungen in diese Richtung gemacht hat, bestätigte Ricciardo im Rahmen des Grand Prix von Japan dass er 2023 nicht mehr in der Königsklasse am Start sein wird. Der ehemalige Alpine- und Red-Bull-Pilot sagte: "Ich denke die Realität ist, dass ich 2023 nicht im Grid sein werde".

Ricciardo nennt Ziel: Formel-1-Comeback 2024

Aber das ist auf keinen Fall gleichbedeutend mit dem Ende seiner Formel-1-Karriere, ganz im Gegenteil. Ricciardo verfolgt weiterhin seine Ziele in der Königsklasse und will alles dafür tun, damit die Saison 2023 nur eine einjährige Auszeit aus einem Stammcockpit sein wird. "Es geht jetzt nur darum, mich für 2024 in Position zu bringen. Ich denke dann können ein paar bessere Möglichkeiten kommen. Dort sind die Ziele gesetzt", führte der achtfache GP-Sieger aus.

Der letzte Tropfen, der Ricciardos Chancen auf ein F1-Cockpit für 2022 endgültig zum Erlöschen brachte, war die Bekanntgabe von Pierre Gasly als Alpine-Pilot am Qualifying-Tag einige Stunden vor dem Qualifying in Suzuka. Aber das sei auch für Ricciardo keineswegs überraschend gekommen: "Ich wusste, dass sie schon eine Zeit lang miteinander sprechen und sie Interesse an Pierre haben. Darauf war ich vorbereitet. Es war keine Überraschung", so Ricciardo.

Formel 1 hat Priorität: Andere Serien nur Ablenkung

Anderen Motorsport-Projekten außerhalb der Formel 1 lieferte Ricciardo eine klare Absage. Er sei zwar dem Motorsport-Kosmos außerhalb er Königsklasse nicht abgeneigt, fürchtete aber, dass das seinen Comeback-Ambitionen eher im Weg stehen würde: "Ich plane noch immer in der Formel 1 zu sein. Es ist vielmehr so, als würde ich den Pause-Knopf drücken, was meine F1-Karriere angeht."

Gasteinsätze etwa im Langstrecken-Rennsport oder in der NASCAR sieht Ricciardo eher als Ablenkung. "Ich glaube, dass mich das von meinem Formel-1-Ziel ablenken wird", so Ricciardo. "Ein bisschen mehr Auszeit zu haben, wird mir guttun. Ich würde lieber das nutzen anstatt dass ich mich irgendwo anders beschäftige."

Als wahrscheinlichste Option für Ricciardo gilt ein Cockpit als Ersatz- oder Testfahrer. Gespräche über eine Ersatzfahrer-Rolle beim derzeitigen Weltmeister-Team Mercedes sollen Berichten zufolge auf der Zielgerade sein. Seinem Ziel, 2024 wieder in die Formel 1 zurückzukommen, wäre eine Rolle auf der Ersatzbank sicherlich zuträglich. In den letzten Jahren kamen auch beispielsweise Esteban Ocon, Daniil Kvyat oder Alexander Albon nach einem Jahr als Ersatzpilot wieder zurück in die Formel 1.