Im Regen von Suzuka erlebte Mick Schumacher am Freitag einen gebrauchten Tag: Er crashte nach den Startübungen in FP1 und musste FP2 komplett aussitzen, da das Chassis seines Haas gewechselt werden musste. Am Samstag rückte der 23-Jährige in einem reparierten Haas auf trockener Strecke aus und machte seine Sache gut.

Platz 15 hörte sich vielleicht nicht nach einem großartigen Resultat an, doch Teamkollege Kevin Magnussen kam sogar nur auf Platz 18 und schied damit schon in Q1 aus. Schumacher sah seine Leistung auch ein bisschen als Haas-interne Eigenwerbung: "Wir dachten eigentlich, dass wir in Q1 ausscheiden würden. Dann doch in Q2 zu kommen, war eine Überraschung. Das haben wir im Team natürlich gerne gesehen."

Bitterer Formel 1 Crash! Karriere Killer für Mick Schumacher? (11:41 Min.)

Schumachers Gewaltversuch für Q3 scheitert, Q2 dennoch Erfolg

Der junge Deutsche wollte sogar noch eine Runde weiterkommen, doch das war mit seinem Dienstwagen nicht drin: "Das war schade, dass es nichts mit Q3 wurde. Aber meine letzte Runde wäre ohnehin nicht gut genug gewesen, selbst ohne meinen Fehler. Natürlich ist das Schade, aber insgesamt war es ein gutes Qualifying. Das Auto fühlte sich super an. Leider war es nicht gut genug, um weiterzukommen. Die Strecke hier ist mega, da hat es sehr viel Spaß gemacht, hier zu fahren."

Sein Versuch, das Q3 doch noch mit Gewalt zu erzwingen, scheiterte: "Ich war in der letzten Kurve und auf dem Lenkrad sah ich meine Delta-Zeit. Sie war im Prinzip bei Null, also musste ich etwas ausprobieren. Mir war schon klar, dass ich nicht drei oder vier Zehntel in der letzten Kurve gutmachen würde, dennoch dachte ich mir, dass ich es versuchen muss. Es ist dann doch in die Hose gegangen." Das Fazit blieb dennoch positiv, denn vielmehr als Platz 15 war ohnehin nicht möglich: "Vielleicht wäre noch ein Platz drin gewesen, aber am Ende bekam ich einfach keine saubere Runde zusammen. Nichtsdestotrotz müssen wir damit glücklich sein, es ins Q2 geschafft zu haben."

Mit Steiner ausgesprochen, Tsunoda-Geplänkel ohne Konsequenzen

Mit seiner Leistung Betrieb Schumacher auch Wiedergutmachung für seinen Unfall vom Freitag. Viele Medien hatten spekuliert, dass sein Stand bei Haas-Boss Günther Steiner dadurch nicht gerade besser geworden war. Schumacher berichtete von einer Aussprache mit dem Südtiroler: "Es war alles gut, wir hatte ein produktives Gespräch." Was genau besprochen wurde, wollte er jedoch nicht verraten: "Das bleibt zwischen uns, aber es war alles gut." Der Ferrari-Junior streute seinem Chef darüber hinaus auch noch ein paar Rosen: "Er ist mein Boss, er hat eine Menge wissen über die Formel 1. Für alles, was ich von ihm lernen kann, bin ich dankbar."

Auch ein Vorfall mit Yuki Tsunoda konnte die gute Stimmung beim Deutschen nicht stören. Mit dem AlphaTauri-Piloten kam er sich ähnlich in die Haare, wie das auch Lando Norris und Max Verstappen in Q3 geschah: "Er fuhr langsam aus der Boxengasse heraus, ich wusste nicht warum. Es gab eine Lücke und ich fuhr durch. Später habe ich meine Reifen aufgewärmt und wir haben eine Übereinkunft bei den Fahrern, dass man vor der letzten Schikane nicht mehr überholt. Ich habe einfach meine Reifen aufgewärmt, mehr gibt es dazu nicht zu sagen." Für alle ver Fahrer blieben die Aufwärmspielchen ohne Konsequenzen, Verstappen erhielt nur eine Verwarnung, Schumacher und Tsunoda wurden nicht einmal untersucht.

Schumachers Hoffnung: Im Regen in die Punkte

Einer könnte die ohnehin gute Stimmung Schumachers am Sonntag sogar noch weiter anheben: Der Wettergott. Schon am Freitag wünschte sich der Haas-Pilot trotz seines Unfalls mehr Regen. Die Tendenz des Autos ist dahingehend klar ersichtlich: "Im Regen sind wir eigentlich immer besser. Also hoffen wir mal, dass es morgen nass ist." Sollte das Wetter auf seiner Seite sein, will der Deutsche seine Chance nutzen: "Wenn es morgen nass ist, dann müssen wir unseren Vorteil beim Auto ausnutzen und einige Autos überholen, damit wir in die Punkte kommen."