AlphaTauri konnte beim Heimrennen seines japanischen Piloten Yuki Tsunoda kein berauschendes Qualifying abliefern. Mit einer unauffälligen Pace sowie schwerwiegenden Bremsproblemen konnte sich keiner der beiden Piloten bis ins Q3 Durchschlagen.

Für Piere Gasly war das Qualifying schon nach 18 Minuten zu Ende. Der Franzose schaffte den Sprung ins Q2 nicht und landete nur auf einem enttäuschenden 17. Platz. Zumindest Yuki Tsunoda schaffte diesen Einzug, doch mehr als Position 13 war für ihn auch nicht drin.

AlphaTauri-Piloten klagen über Bremsen

"Da ist irgendein Problem mit der Bremse", funkte Gasly nach kurzer Zeit im Q1. Teamkollege Tsunoda klagte über Ähnliches, worauf sein Renningenieur ihn aufforderte: "Arbeite an den Bremsen, versuch auf den Gerade zu bremsen", um das Problem zu beheben. Unzufrieden schrie der Japaner ins Mikrofon: "Ja ich weiß, ich bin schon dabei."

Damit war die Lösung allerdings nicht gefunden. In der TV-Übertragung häuften sich Replay-Szenen mit Verbremsern von beiden AlphaTauri-Boliden. "Ich habe mich mit den Bremsen sehr schwergetan. Berechenbarkeit auf der Bremse ist hier sehr wichtig, so war es sehr hart, alles zusammenzubringen“, erklärte Tsunoda.

Piere Gasly bekam auf seiner letzten Runde in Kurve elf ein stehendes Rad und konnte daher seine Zeit nichtmehr verbessern. Das Resultat: Aus in Q1 für den Franzosen. "Die Bremsen sind nicht da! Keine Bremsen, ich kann nicht bremsen", schimpfte er anschließend am Funk. Für Tsunoda war mit den anhaltenden Komplikationen nach Q2 ebenfalls Schluss.

AlphaTauri rätselt über Bremsprobleme, Foto: LAT Images
AlphaTauri rätselt über Bremsprobleme, Foto: LAT Images

"Unsere Bremsen waren verglast. Die linke Vorderbremse funktionierte in der letzten Runde gar nicht mehr. Jedes Mal, wenn ich bremste, blieb mein Vorderrad stehen. Daher war mein letzter Versuch umsonst, es ist schade, dass wir nicht die Chance bekamen, bis zum Ende zu kämpfen", analysierte Gasly die Probleme im Anschluss an das Qualifying.

Zwischen dem 3. Training und Qualifying hatten die Mechaniker bei Gasly die vordere linke Bremsscheibe gewechselt. Womöglich erklärt das zumindest sein einseitiges Problem. Doch den Grund allen Übels hat man noch nicht gefunden. "Wir hatten Probleme mit dem Bremsmaterial, die wir noch nicht verstehen und erst im Detail analysieren müssen", erklärt Guillaume Dezoteux AlphaTauris Performance-Chefingeniuer.

Tsunoda mit Reiberein gegen Mick Schumacher

Für einen weiteren Aufseher sorgte das Team aus Faenza in Q2. Beim letzten Run fuhr Yuki Tsunoda sehr langsam durch die Boxengasse, zu langsam für den direkt dahinterfahrenden Mick Schumacher. Dieser überholte ihn am Boxenausgang.

Während seiner Aufwärmrunde holte der Japaner den Haas-Piloten wieder ein. Diesmal wurde Schumacher sehr langsam und der heranrasende Tsunoda musste hart in die Eisen steigen: "Man, das ist so gefährlich von Schumacher", schimpfte er prompt. Keiner der beiden erhielt für diese Zwischenfälle eine Strafe.

Alpha-Tauri-Piloten optimistisch trotz schwachem Qualifying

Yuki Tsunoda und Piere Gasly für Sonntag optimistisch, Foto: LAT Images
Yuki Tsunoda und Piere Gasly für Sonntag optimistisch, Foto: LAT Images

"Ich habe mein Bestes gegeben", meldete Tsunoda auf dem Weg zurück an die Boxengasse an das Team. Trotz der großen Probleme, über das Ganze Qualifying hinweg, gab er sich positiv und war mit dem Ergebnis gar nicht mal so unzufrieden: "Ich konnte in Q2 fahren, wir haben seit FP3 definitiv die richtigen Schritte gemacht, hoffentlich können wir im Rennen damit weitermachen."

Teamkollege Gasly zeigte sich trotz Startplatz 17 ebenfalls optimistisch: "Wir haben definitiv mehr Potential als wir heute gezeigt haben. Bei nassen Bedingungen morgen haben wir mehr Möglichkeiten."

Allen voran für Yuki Tsunoda wird das Rennen ein besonderes sein, der erste Heim-Grand-Prix für den Japaner in seiner Formel-1-Karriere: "Ich habe hier in jeder Kurve einen massiven Support gespürt, das ist eine neue Situation für mich. Ich fühle mich gut und energisch. Ich bin superglücklich und kann morgen kaum erwarten. Punkte werde ich definitiv in Angriff nehmen."