Eigentlich wollte Alexander Albon beim Singapur Grand Prix für positive Stimmung sorgen. Nach seinem medizinisch bedingtem Ausfall beim Rennen in Monza und den darauffolgenden Komplikationen bei seiner Blinddarm-Operation kehrte der Thailänder wieder ins Williams-Cockpit zurück, doch erlebte er einen Grand Prix zum Vergessen.

Nachdem es im Qualifying ohnehin schon nicht gut lief, konnte er auch am Start auf der feuchten Strecke keine Positionen gutmachen. Im Gegenteil: Beim Anbremsen auf Kurve Sieben verlor Albon das Heck seines Williams und schlitterte Rückwärts in die TecPro-Barriere. Der 26-Jährige konnte weitermachen, doch fuhr er dem Feld hinterher.

Albon versuchte auf abtrocknender, aber immer noch feuchter, Strecke nach vorne zu kommen, nur um in Runde 26 den nächsten Fehler zu begehen. In Kurve 8 rutschte sein Williams geradeaus in die Wand und Albon fuhr sich den Frontflügel ab, nurmehr die Nase hing vorne an seinem FW44. Der Thailänder war nach seinem Fehler ratlos, doch gab er Schwierigkeiten mit den Bedingungen zu: "Es ist frustrierend. Ich muss mir das Ganze noch einmal ansehen. Es war eigenartig, denn ich habe nicht später gebremst. Es ist schwierig für uns die Bremsen im Nassen auf Temperatur zu bringen. Am Ende ist es mein Fehler, aber das war auch wirklich schwierig da draußen."

Stadtkurse und Regen, das scheint weder dem Williams noch seinem Piloten zu schmecken, wie der Thailänder eingestehen musste: "Mir ist dasselbe auch schon in Monaco passiert. Ich muss dafür endlich ein Gefühl finden. Es ist nichts Grundsätzliches verkehrt, aber wir tun uns schwer, sobald es zu regnen beginnt. Wir müssen unsere Hausaufgaben machen."

Unfallschaden am Williams verhindert Weiterfahrt

Trotz des fehlenden Frontflügels konnte Albon seinen Williams an die Box zurückschleppen. Am Teamradio gab es dann aber schlechte Nachrichten zu hören: "Alex wir müssen aufgeben, bleib vor der Box stehen." Albon wollte dies zunächst nicht wahrhaben: "Warum?" Doch die Antwort war klar: "Schalte den Motor aus. Wir haben einen Schaden am Auto."

Es war also noch deutlich mehr am Williams krumm, denn eine Nase lässt sich bekanntermaßen an der Box wechseln. Chefingenieur Dave Robson rechtfertigte den Rückzug aus dem Grand Prix, ohne aber die genaue Art der Beschädigung zu nennen: "Der Dreher von Alex in der ersten Runde kostete ihn ein paar Plätze, aber er beschädigte auch das Auto, was die Aerodynamik beeinflusste. Als er wieder gegen die Wand fuhr, war der Schaden zu groß, um noch weiterzumachen. Also haben wir das Auto zurückgezogen."

Da sich auch Teamkollege Nicholas Latifi bei einem Crash mit Guanyu Zhou nicht gerade mit Ruhm bekleckerte, stand am Ende ein gebrauchtes Wochenende für Williams. Alex Albon hatte aufgrund der Streckencharakteristik des Stadtkurses ohnehin nicht viel erwartet: "Wir wussten, als wir nach Singapur kamen, dass wir kaum um Punkte kämpfen werden." Daher geht der Blick schon in Richtung Suzuka: "Wir hatten dieses Wochenende keine Pace, wir müssen also in Japan zurückschlagen."