Ferrari hat dem 2. Freien Training der Formel 1 in Singapur am Freitagabend seinen Stempel aufgedrückt. Carlos Sainz setzte früh in der Session die Bestzeit. Teamkollege Charles Leclerc und Weltmeister Max Verstappen scheiterten mit ihren Performance-Runs kurz vor Schluss am Spanier. Mercedes mischte mit George Russell auf Platz drei an der Spitze zwischen Ferrari und Red Bull mit. Sebastian Vettel und Mick Schumacher landeten auf den Positionen 12 und 19. Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Singapur gibt es hier im Liveticker

Das Ergebnis: Die Zeitenjagd gestaltete sich auf dem 5,063 Kilometer langen Kurs allgemein schwierig. Den meisten Piloten gelang es nicht, den Soft-Reifen auf der ersten fliegenden Runde entsprechend zu nutzen. Diverse Verbremser, Rutscher und auch leichte Mauerkontakte zwangen unter anderem die beiden Mercedes-Piloten und Perez zum Abbruch ihrer ersten Versuche.

Nachdem schon Sainz lange Zeit die Bestzeit hielt, griffen Leclerc und Verstappen erst zehn Minuten vor Schluss auf dem weichen Reifen ins Geschehen ein. Der Teamkollege scheiterte um zwei Zehntelsekunden an der Bestmarke des Spaniers und blieb Zweiter. Verstappen gelang es kurz darauf ebenfalls nicht, Sainz zu verdrängen. Er musste sich als Vierter hinter Russell einreihen.

Nach der Bestzeit im FP1 tat sich Hamilton am Abend als Fünfter deutlich schwerer und büßte auf Russell über zwei Zehntelsekunden ein. Im Verfolgerfeld setzten sich Ocon und Bottas auf den Rängen sechs und sieben durch. Die Top-10 komplettierten Alonso, Perez und Stroll. Für Vettel sprang mit drei Zehntelsekunden Rückstand auf den Stallgefährten der zwölfte Platz heraus. Schumacher tat sich bei seinem ersten Auftritt in Singapur schwer und bezog vor Williams-Pilot Nicholas Latifi die vorletzte Position.

Die Zwischenfälle: Nach fünf Minuten sorgte Vettel für die erste gelbe Flagge. In Kurve 16 verbremste er sich, konnte sein Training nach einem Wendemanöver in der Auslaufzone aber gleich wieder aufnehmen. Kurz darauf leistete sich Magnussen in Turn 14 den gleichen Fehler. Auch für ihn blieb er ohne große Folgen. Russell war am Eingang von Kurve elf auf seiner fliegenden Runde zu schnell unterwegs und verpasste den Einlenkpunkt. Er brachte seinen Mercedes kurz vor der Barriere zum stehen und musste zurücksetzen, um seine Fahrt fortzusetzen.

Gasly fuhr in Kurve 18 geradeaus. Für Latifi gestaltete sich das Verkehrsmanagement derweil schwierig. Erst stand er Hamilton im Weg, dann lief er selbst auf Ocon auf und klagte über die Linienwahl des Alpine-Fahrers. Auf den Qualifying-Runs touchierten gleich mehrere Fahrer die Wand. Perez und Sainz waren unter anderem in Kurve 15 über dem Limit, kamen aber beide ohne Beschädigung davon.

20 Minuten vor Schluss stieg Gasly in der Boxengasse hektisch aus seinem AlphaTauri. Die Airbox hatte völlig unvermittelt Feuer gefangen. Ein Mechaniker von Aston Martin ergriff die Initiative und löschte den Brand. Die Beteiligten kamen mit dem Schrecken davon. Für Gasly war die Session damit überraschendweise nicht beendet. Er griff kurz vor Schluss wieder ins Geschehen ein.

Pierre Gaslys Auto fing in der Boxengasse kurzzeitig Feuer und wurde von einem Aston-Martin-Mechaniker gelöscht, Foto: LAT Images
Pierre Gaslys Auto fing in der Boxengasse kurzzeitig Feuer und wurde von einem Aston-Martin-Mechaniker gelöscht, Foto: LAT Images

Das Wetter: Im zweiten Training auf dem Marina Bay Circuit herrschten am Freitagabend bei Dunkelheit wie üblich die für das Qualifying und das Rennen repräsentativen Bedingungen. Zur Startzeit der Session um 21:00 Uhr lokaler Zeit zeigte das Thermometer 29 Grad Lufttemperatur an. Der Asphalt wurde mit 33 Grad Celsius gemessen. Die Luftfeuchtigkeit war mit 78 Prozent gewohnt hoch.