Wenig zu feiern gab es für Max Verstappen an seinem Geburtstag. Der Formel-1-Weltmeister verbrachte den Großteil des zweiten Trainings in Singapur an der Box. Am Ende der Session hatte er gerade einmal acht Runden zu Buche stehen. Lief am Red Bull technisch etwas nicht?

Nein, versicherte Dr. Helmut Marko, zumindest nicht direkt. Vielmehr hatte Red Bull Probleme damit am RB18 das Setup so einzustellen, wie man das geplant hatte. "Das Auto hat sich nicht so einstellen lassen, wie wir das wollten", berichtete Marko. Deshalb verpasste Verstappen bereits die ersten 20 Minuten des Trainings.

Red Bull RB18 zickt: Verstappen nicht mit Wunschsetup

Als der Niederländer dann endlich auf die Strecke fahren konnte, lief der Bolide aber immer noch nicht so wie erhofft. Sprich: Das Setup war noch immer noch nicht nach den Vorgaben des Teams eingestellt. "Es ist aus ungeklärten Gründen nicht gelungen", so Marko, "das, was wir technisch erreichen wollten, hat das Auto verweigert." Marko ließ sich nicht zu tief in die Karten blicken, was das Verstappen-Problem anging. Nur so viel, es sei etwas Mechanisches gewesen. Für den Samstag erwartet er aber, dass es gelöst ist.

Es folgte nach einem dreiründigen Outing deshalb nochmal eine längere Umbau-Pause. Erst kurz vor Schluss absolvierte Verstappen seinen Qualifying-Run und beförderte sich damit umgehend auf P4. "Wir hatten noch nicht wirklich eine Referenz", erklärte der 25-Jährige seinen Zeit-Rückstand und fasste zusammen: "Wir konnten nicht viel fahren, deshalb ist das, was wir in FP2 gezeigt haben, nicht repräsentativ".

Besonders große Sorgen macht sich Red Bull aufgrund der verpassten Trainingszeit nicht, auch dass man in FP2 keine Longruns abspulen konnte, scheint verkraftbar zu sein. Verstappen sagte: "Hier ist es sowieso wichtig, dass man auf eine Runde schnell ist. Wir werden ein paar Sachen analysieren und wir haben einen kleinen Long Run in FP1 gemacht. Es ist nicht das Ende der Welt."

Marko optimistisch: Verstappen auf Sainz-Level

Auch Marko zeigte sich optimistisch: "Man hat ja gesehen, er (Verstappen) ist eine Runde gefahren und war bis zwei Kurven vor Schluss auf dem Level von Sainz. Der Speed passt, wenn wir das Auto halbwegs einstellen".

Der Marina Bay Street Circuit ist eine der überholfeindlicheren Strecken im Formel-1-Kalender, die Pole Position war in der Vergangenheit bereits die halbe Miete für den Rennsieg, wenn nicht entweder in der Startphase etwas falsch lief oder die Rennentscheidung strategisch herbeigeführt wurde. In der Hybrid-Ära ging der Sieg nur einmal (2019) nicht an jenen Fahrer, der die erste Runde als Führender beendete.

Sergio Perez: Motor-Probleme und Mauerkontakt

Auch auf der anderen Garagenseite konnte Red Bull kaum Daten sammeln: Sergio Perez spulte in FP2 nur wenige Runden ab. Ähnlich wie bei Verstappen dauerte es lange bis Perez überhaupt auf die Strecke gehen konnte. Obwohl der Mexikaner ganze 13 Runden abspulen konnte, lief es auch bei ihm nachher nicht reibungslos: Auf seiner schnellen Runde touchierte er die Wand.

Genaueres zu den Problemen von Perez wurde nicht kommuniziert. Marko sagte nur so viel: "Er hatte andere Probleme (als Verstappen)". Perez fügte hinzu: "Wir hatten ein paar Probleme mit dem Motor und der Fahrbarkeit und machten eine Menge Setupänderungen." Wo genau Red Bull also steht, kann nach dem Trainings-Freitag so gut wie gar nicht abgeschätzt werden.