Italien scheint für Alpine kein gutes Pflaster zu sein. Nur zweimal blieb das Team in der Saison 2022 bisher punktelos: In Imola und nun auch in Monza. Fernando Alonso musste sein Auto in Runde 31 in den Punkten liegend abstellen. Esteban Ocon erreichte den undankbaren elften Platz. In beiden Fällen war der Grund für die verpassten Punkte unter der Haube des A522 zu finden.
Fernando Alonso haderte mit der Leistung seines Fahrzeuges: "Von Anfang an war etwas falsch mit der Energieabgabe des Motors. Auf den Geraden hatten wir kaum Saft, also konnte ich nicht in die Zweikämpfe eingreifen." Dennoch war der Spanier immerhin in den Punkten unterwegs, doch auch diese wollte ihm das Renault-Aggregat nicht gewähren: "Am Ende gab es einen noch größeren Defekt, ich musste das Auto abstellen, um den Motor für zukünftige Rennen zu retten."
Teamchef Otmar Szafnauer konnte aufklären, was beim zweifachen Champion schiefging: "Es sieht so aus, als hätten wir Wasserdruck an seinem Auto verloren, was dazu führte, dass er anhalten musste." Auch ohne den Ausfall war Alonso angesichts der mangelnden Hybridpower nicht gerade optimistisch, was seine Prognose für ein mögliches Endresultat aufzeigte: "Ich denke wir wären am Ende der Punkteränge gewesen. Maximal Platz 9 oder 10. Wir hatten uns mehr von diesem Wochenende versprochen, aber wir waren nicht schnell genug."
Safety Car beendet Ocons Aufholjagd
Teamkollege Esteban Ocon hingegen hatte sich gerade durch das Feld gekämpft, als seine Aufholjagd ein abruptes Ende fand: "Nach dem Start hing ich hinter den Aston Martins fest. Mir gelangen ein paar schöne Überholmanöver in den ersten beiden Schikanen. Die Astons waren aber immer noch vor mir. Durch den Boxenstopp kamen wir an ihnen vorbei. Dann war ein schneller Zug von Autos vor uns, der war acht Sekunden weg. Als ich die Lücke endlich zugefahren hatte, kam das Safety Car. Das wäre noch cooles Racing in den letzten Runden geworden, aber unglücklicherweise wurde das Rennen dadurch unterbrochen."
So fuhr der Franzose in der Kolonne hinter Bernd Mayländer als Elfter ins Ziel. Wie auch bei Alonso war der Motor schuld, dass es nicht zu Punkten reichte. Über Paceverlust beklagte sich Ocon jedoch nicht, ganz im Gegenteil: "Ohne die Motorenstrafe wären wir in die Punkte gekommen, da bin ich sicher. Wir hatten die Pace dazu. Wir sind elfter geworden, obwohl wir von 14 gestartet sind." Dabei sollte nicht vergessen werden, dass hinter Ocon mit Carlos Sainz und Lewis Hamilton zwei Spitzenfahrzeuge starteten, welche der Alpine-Pilot ohnehin nicht halten konnte. So gesehen kämpfte sich der Franzose im Mittelfeld also um fünf Positionen nach vorne.
Alpine trotz Nullnummer optimistisch: Pace ist da, McLaren holt kaum auf
Daher konnte der 25-Jährige trotz des Verpassens der Punkteränge etwas Optimismus verbreiten: "Wir bekamen keine Chance mehr, in die Top 10 zu kommen. Das ist frustrierend, aber immerhin war die Pace da. Das ist das Positive." In Zukunft soll der Alpine nicht mehr mit einem Startplatz-Handicap ins Rennen gehen: "Jetzt sind die Strafen hoffentlich vorbei und wir können unseren Speed zeigen."
Glück im Unglück hatte Alpine dennoch, denn der Konkurrent um den vierten Platz in der Konstrukteurswertung konnte von der Nullnummer der Franzosen nur leicht profitieren, wie auch Alonso auffiel: "Die gute Nachricht ist, dass wir im Kampf mit McLaren um den vierten Platz immer noch vorne liegen" Otmar Szafnauer wollte das Rennen in Monza nicht isoliert betrachten, sondern blickte auf die Gesamtleistung seit dem Ende der Sommerpause: "Als Team sollten wir uns auf das Positive besinnen, und wenn wir den Triple Header betrachten, haben wir 26 Punkte geholt, was eine gute Leistung und sehr wertvoll für die Meisterschaft ist." McLaren holte in diesem Zeitraum 12 Zähler.
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