Mercedes jagte in den letzten Jahren einen Formel-1-Rekord nach dem anderen. Auch in diesem Jahr hat das Team eine neue Bestmarke aufgestellt, allerdings keine die irgendein Team haben möchte. Die Silberpfeile halten mittlerweile den Rekord für die meisten Podestplätze in einer Saison, ohne ein einziges Rennen gewonnen zu haben.
Auch in Monza setzte sich diese Serie fort. George Russell wurde Dritter und das war das Maximum laut seinem Teamchef Toto Wolff: "Wir hatten heute das bestmögliche Resultat. Ich denke es war recht ermutigend, dass er [Russell, Anm. d. Red.] zu Rennbeginn recht gut an der Spitze dranbleiben konnte. Das frustrierende ist, dass wir ihm kein Auto geben können, das in der Lage ist, um Siege zu kämpfen. Davon sind wir recht weit weg, das ist die Realität."
Auch Russell hatte sich trotz seines Starts aus der ersten Reihe keine Siegchance ausgerechnet. Dem Sieger der letzten fünf Rennen konnte auch in Monza niemand widerstehen: "Das was Max [Verstappen, Anm. d. Red.] und Red Bull geleistet haben, hatten wir so schon vor dem Wochenende erwartet." Im Mercedes-Lager hatte es jedoch Hoffnungen gegeben dem anderen Spitzenteam Paroli bieten zu können. Auch daraus wurde nichts: "Ferrari und besonders Charles [Leclerc, Anm. d. Red.] haben uns überrascht. Ich dachte wir hätten wenigstens eine Halbchance gehabt, um mit Charles zu kämpfen, aber seine Pace war richtig stark."
Russells einsames Rennen: Keine Möglichkeit für mehr
Die Folge für Russell war die Langeweile, die aufgrund er DRS-Züge eigentlich Teamkollege Lewis Hamilton für sein Rennen erwartet hatte: "Es war ehrlicherweise ein langes und einsames Rennen für mich." Einziges Highlight für den Silberpfeil-Piloten war der Start. Mit einem harten Manöver wehrte Charles Leclerc den Angriff von Russell ab. Dieser hatte an der Fahrweise des Monegassen aber nichts auszusetzten: "Charles war innen und da hatte er das Recht mich ein bisschen nach außen zu drängen. Das war das Spannendste an meinem Rennen."
Auch ein kleiner Reifenpoker konnte den Grand Prix des Briten nicht aufregender gestalten: "Wir hatten nicht geplant den harten Reifen zu benutzen und wir dachten auch nicht, dass es ein besonders guter Reifen sei. Dennoch hatten wir das Gefühl im Vergleich zu Max und Charles etwas anders machen zu müssen. Wenn sie ihren Plan mit Medium und Soft durchziehen, dann hätten wir das Rennen ohnehin hinter ihnen beendet. Von daher war es das Risiko wert." Auch mit harten Reifen war der Mercedes des Briten nicht schnell genug. Stattdessen hätte ihm am Ende vielleicht sogar noch Carlos Sainz im Ferrari vom Podest verdrängen können, doch das Safety Car neutralisierte alle Bemühungen des Spaniers.
Mercedes-Angstrecken erledigt, jetzt soll ein Sieg her
Ein gutes hatte das Rennende dennoch für Russell und Mercedes, denn die Angststrecken der Silberpfeile sind nun erst einmal abgehackt: "Unser Auto war sicherlich nicht in Topform auf dieser Strecke. Wir wissen aber auch, warum das so ist. Wir sind also glücklich, dass diese Highspeed-Strecken mit wenig Abtrieb hinter uns liegen." Auch wenn der aktuelle Bolide kaum noch weiterentwickelt wird, ist der Sieganspruch für Russells Chef Wolff klar: "Das muss das Ziel sein. Wir wollen dieses Jahr noch ein Rennen gewinnen, obwohl die Segel natürlich schon voll Richtung 2023 gesetzt sind."
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