Max Verstappen liefert Red Bull beim Formel-1-Rennen in Monza den fünften Grand-Prix-Sieg in Serie. Und wieder einmal spielt Sergio Perez beim Kampf um die erste Position keine Rolle. Im königlichen Park von Monza gibt es allerdings am Rennsonntag eine gute Erklärung für die mangelnde Pace des Mexikaners.

Anstatt mit der Konkurrenz musste Perez über große Teile des Rennens mit den Bremsen kämpfen. "Als ich auf den Hard-Reifen war, musste ich die Bremsen massiv managen", teilte Perez nach dem Grand Prix mit. "Es war ein sehr kritischer Punkt, denn wenn ich sie nicht manage, hätte ich sie verlieren können", verdeutlichte er den Ernst der Situation.

Bremsfeuer nach Red-Bull-Boxenstopp

Dass Perez mit Bremsproblemen zu kämpfen hatte, wurde in der achten Runde offenkundig. Nach dem ersten Boxenstopp des Red-Bull-Piloten stieg für längere Zeit Rauch von seinem rechten Vorderreifen auf. Die Bremse überhitzte. "Mein ganzes Rennen wurde schon auf dem ersten Stint kompromittiert", erklärte Perez.

Die Schwierigkeiten begannen für Perez bereits am Start. "Er wurde rausgedrängt, hat sich dann einen massiven Bremsplatten eingefahren. Wir mussten ihn reinholen, da die Vibrationen für die Aufhängung gefährlich waren", erklärte Dr. Helmut Marko die Startphase des WM-Dritten.

Anschließend folgte das Temperatur-Problem mit der Bremse, das nach dem Boxenstopp richtig akut wurde. "Es hat sich ein Teil verfangen, daher kam der Rauch", erläuterte Marko. "Ich musste massives Lift-and-Coast betrieben", beschrieb der Monaco-Sieger die Änderung seiner Fahrweise aufgrund des Problems. Da Perez nach einer Rückversetzung in der Startaufstellung nur von Position 13 ins Rennen ging, gestaltete sich mit diesen technischen Beschwerden die Aufholjagd erwartungsgemäß schwierig.

Der frühe Boxenstopp von Red Bull erwies sich als Glücksgriff und verhalf Perez dazu, ohne Verkehr viele Plätze gutzumachen. Doch die harten Reifen schienen nicht bis zum Ende des Rennens durchhalten zu können. Deshalb streuten die Bullen elf Runden vor Schluss einen zweiten Reifenwechsel ein.

2. Boxenstopp: Gelbphase kostet P6-Chance

Die von Daniel Ricciardo in der 47. Runde ausgelöste Safety-Car-Phase beendete das Rennen mehr oder weniger vorzeitig. Dadurch konnte Perez nicht mehr von dem Reifenvorteil gegenüber dem Mercedes-Fahrer profitieren und musste sich mit P6 zufriedengeben. "Wir haben gestoppt in der Hoffnung, dass wir damit den Platz gegen Lewis zurückholen. Das Safety Car bedeutete, dass wir diese Chance nicht hatten", sagte Perez.

Die Mission P6 wäre aber sowieso schwer geworden, denn auf Hamilton fehlten ihm zehn Runden vor Schluss etwa neun Zehntel und die Zeitgewinne von Perez gegen den Siebenfach-Champion lagen auf den Runden vor der Safety-Car-Phase nur bei durchschnittlich sechs Zehntelsekunden. Auf der anderen Seite verhalf der Stopp Red Bull natürlich dazu, Charles Leclerc die schnellste Runde entreißen.

Auch wenn das Resultat in der Endabrechnung ernüchternd wirkt, darf sich Perez immerhin über Lob aus der Red-Bull-Racing-Chefetage freuen. Marko analysierte den GP nämlich folgendermaßen: "Von den Zeiten war Perez knapp an Max dran".