Am Formel-1-Fahrermarkt ging es in der Sommerpause ordentlich zur Sache. Während (noch) McLaren-Pilot Daniel Ricciardo und Jungtalent Oscar Piastri derzeit in aller Munde sind, ist auch die Zukunft von Yuki Tsunoda bei AlphaTauri ungewiss. Wie steht es um den temperamentvollen Japaner?

"Wir haben uns schon ein bisschen besprochen", verrät Tsunoda am Donnerstag in Belgien. "Meistens rede ich mit Helmut [Marko]. Wir wollen beide nächstes Jahr so weitermachen. Das ist jedoch abhängig von den Dingen, die im Hintergrund passieren." Welche Hintergrund-Deals damit konkret gemeint sind, darf der junge Japaner nicht verraten. Die Zustimmung des Red-Bull-Motorsportchefs sei ihm aber schon sicher.

Während AlphaTauri-Pilot und Teamkollege Pierre Gasly bereits bis Ende 2023 bestätigt wurde, steht Tsunoda selbst noch ohne Vertrag da. "Derzeit weiß ich noch nicht, wie es weitergehen wird", so der 22-Jährige. "Von meiner Seite ist jedoch klar, dass ich bei AlphaTauri bleiben möchte. Für mich gibt es nicht viele Gründe, wieso das nicht gehen sollte."

Tsunoda: Bin besser als Gasly

Mitte Juli meinte AlphaTauri-Teamchef Franz Tost, dass Tsunodas Zukunft beim Team von ihm selbst abhängig sei. "Wenn er eine gute Leistung zeigt, wird er bleiben. Wenn er diese nicht zeigt, ist er raus. Ganz einfach", sagte Tost nach dem Grand Prix von Österreich und rechnete sich für den jungen Fahrer gute Chancen aus.

Derzeit liegt Tsunoda mit elf Punkten auf Rang 16 in der Fahrerwertung. Fünf Zähler trennen ihn von Teamkollege Gasly. Der Japaner befindet sich laut eigenen Angaben noch in einem Lern- und Entwicklungsprozess. Eine Steigerung zum Vorjahr ist erkennbar. Die Saison das Teams ist jedoch gezeichnet von technischen Gebrechen und der enttäuschenden Performance des AT03.

"Ich bin zuversichtlicher als letztes Jahr", so Tsunoda über seinen Verbleib bei AlphaTauri. Im Vorjahr wunderte sich der Japaner über seine Verlängerung. "Meine bisherige Saison war ziemlich gut. Wenn man die Rennen wegnimmt, an denen ich technische Probleme hatte, hätte ich mehr Punkte als Pierre. Unter normalen Bedingungen wäre ich vorne."

AlphaTauri-Sitz - Tsunoda unter Druck

In Spa fährt Formel-2-Pilot Liam Lawson im ersten Freien Training anstelle von Gasly. Als AlphaTauri-Reservefahrer ist der Neuseeländer wohl Tsunodas größter Konkurrent um den F1-Sitz. Davon zeigt sich der junge Japaner jedoch unberührt. "Ich spüre keinen Druck", so Tsunoda. "Wir haben im Training ein ganz anderes Programm. Für Liam ist das eine gute Chance die Formel 1 auszuprobieren."

Wann feststeht wer den zweiten AlphaTauri-Sitz bekommt, ist noch ungewiss. Tsunoda hofft jedoch auf eine baldige Entscheidung. "Natürlich hätte ich gerne so schnell als möglich eine Antwort", sagt der 22-Jährige. "Meine Situation ist derzeit nicht angenehmen, weil die Unwissenheit natürlich Druck macht. Die Sicherheit für nächstes Jahr, würde mir mehr Selbstvertrauen geben und ermöglichen, dass ich mich ganz auf das Rennfahren konzentrieren könnte", gibt Tsunoda zu.