2021 führte die Formel 1 erstmals Sprintrennen ein. Das Qualifying wurde auf den Freitag vorgezogen, damit am Samstag in einem kurzen Rennen die Startaufstellung für den Grand Prix sowie einige Punkte ausgefochten werden konnten. In den ersten beiden Jahren gab es jeweils drei Wochenende mit dem neuen Format. Diese Anzahl soll in der Saison 2023 auf sechs Sprintveranstaltungen verdoppelt werden.

F1-Boss Stefano Domenicali treibt die Entwicklung der Sprints voran: "Es gibt Gründe, warum wir an sechs Sprintrennen für das nächste Jahr arbeiten. Wir arbeiten zusammen mit der FIA, um die letzten Details zu klären. Wir sind auch dazu bereit das Sprintformat weiter im Detail zu ändern." Eine Änderung wurde bereits zwischen 2021 und 2022 durchgeführt: Punkteten im Vorjahr nur die ersten Drei, so gibt es ab 2022 gar für die ersten acht des Sprints Punkte.

F1-Sprint findet Nachahmer in Form der MotoGP

Das Sprintformat hat mittlerweile auch über die Formel 1 hinaus Wellen geschlagen, denn auch die MotoGP will dieses Format 2023 einführen, allerdings bei allen Rennen. Dafür gab es harte Kritik aus dem MotoGP-Paddock, doch Domenicali stärkt den Kollegen aus dem Motorradsport den Rücken: "Ich denke es ist gut, dass auch die MotoGP nun ein neues Format für das Wochenende ausprobiert. Immer wenn du etwas änderst, dann gibt es Leute, die dafür und Leute die dagegen sind. Das gehört zu einer normalen Diskussion dazu."

Während der MotoGP vermutlich noch einige dieser Diskussionen bevorstehen, ist in der Formel 1 die Frage nicht mehr ob, sondern wie Sprints veranstaltet werden sollen. "Wir sind auch dazu bereit das Sprintformat weiter im Detail zu ändern. Das wird Teil der Debatte bei dem nächsten Treffen der F1-Kommission sein. Am Ende geht es darum, dass die Leute, die die Formel 1 Grand Prix oder die MotoGP Rennen verfolgen, sowie die Veranstalter glücklich sind. Es sollte einfach sein, einen richtigen Weg zu finden", kündigte der Ex-Ferrari-Teamchef selbstbewusst an.

2021 in Silverstone gab es das erste Mal eine Sprint-Startaufstellung, Foto: LAT Images
2021 in Silverstone gab es das erste Mal eine Sprint-Startaufstellung, Foto: LAT Images

Domenicali: Nach FP1 soll in der Formel 1 nur noch Action sein

Domenicali geht es nicht nur um den Sprint an sich, sondern um das ganze Rennwochenende: "Natürlich ist es eine andere Art eines Rennwochenendes. Wir müssen noch Finetuning betreiben. Aus Fan-Sicht soll es darum gehen, dass an jedem Tag etwas auf der Strecke ausgefochten wird. Das ist sehr wichtig. Freie Trainings sind sehr interessant für die Ingenieure und die Fahrer, aber in einem Sport sollte es darum gehen, um etwas zu kämpfen."

Am Trainingsfreitag gibt es häufig leere Tribünen zu sehen, Foto: Sutton
Am Trainingsfreitag gibt es häufig leere Tribünen zu sehen, Foto: Sutton

Das Ziel ist also den Fans vor Ort und vor den Endgeräten an allen drei Tagen eines Rennwochenendes etwas bieten zu können. Domenicali ist von mehr Action auf der Rennstrecke überzeugt: "Ich will einen aggressiven Ansatz. Es soll ein Training am Freitag geben und von da an soll es bei jedem Mal, wenn wir auf die Strecke gehen, um etwas gehen. Es gibt dann immer etwas Action zu sehen. Die Leute werden verstehen was passiert. Das Rennen am Sonntag muss natürlich das wichtigste Ereignis bleiben, aber trotzdem sollte immer um etwas gekämpft werden im Sinne von Punkten oder anderen Vorteilen."

Das aktuelle Sprintformat umfasst neben dem ersten freien Training auch noch ein zweites am Samstagmittag, bei dem ebenfalls um keine Startpositionen oder Punkte gefahren wird. Konkrete Pläne, dies zu verändern, gibt es laut dem Formel-1-Chef noch nicht, doch der Wille ist vorhanden: "Wir wollen sehen, wo es Verbesserungspotential gibt. Wir sind offen für Ideen, die jede Session, abgesehen von der ersten, interessanter machen. Ich freue mich sehr darauf, das mit den Fahrern, den Teams und natürlich mit der FIA zu besprechen. Ich glaube das wird die Intensität auf der Rennstrecke erhöhen und das wollen alle sehen."