Im zweiten Jahr des Zandvoort-Comebacks im Formel-1-Kalender gibt es eine Neuerung: Um die Überholchancen zu verbessern, wird die zweite DRS-Zone 2022 verlängert. Beim Debüt der erneuerten Strecke in der vergangenen Saison ging die FIA auf Nummer Sicher und ließ die zweite DRS-Zone 30 Meter hinter der letzten Kurve beginnen.

2022 dürfen die Piloten den Heckflügel schon nach Kurve 13 flach stellen und mit weniger Luftwiderstand durch die Arie Luyendykbocht fahren. Eigentlich wäre der Kurvenradius von Kurve 14 viel zu klein für eine DRS-Zone, allerdings ist es eine Steilkurve und außen stark überhöht.

2021 begann die DRS-Zone erst am Kurvenausgang, Foto: LAT Images
2021 begann die DRS-Zone erst am Kurvenausgang, Foto: LAT Images

Die Arie Luyendykbocht ist erst seit dem letzten Umbau des Zandvoort Circuit eine Steilkurve. Für das Comeback der Formel 1 war aus zwei Gründen eine umfangreiche Überarbeitung nötig: Einerseits muss die Strecke die sogenannten 'Grade-1-Kriterien' für die Sicherheit erfüllen, und auf der andere Seite wurde versucht, Überholmöglichkeiten zu schaffen.

Kurve vier, die Hugenholtzbocht, musste stark überhöht werden, weil sonst die nötige Auslaufzone nicht realisierbar gewesen wäre. Die Zielkurve wurde zur 19-Grad-Steilkurve umgebaut, damit die Autos auch im Windschatten mit weniger Abtrieb ohne Probleme mit Vollgas fahren können.

FIA und Pirelli beobachten DRS-Effekt in Steilkurve

Weil es auf der 4,259 Kilometer kurzen Formel-1-Strecke kaum Überholmöglichkeiten gibt, hat die FIA die Teams in der Sommerpause darum gebeten, Simulationen durchzuführen. Dabei ging es um das Durchfahren der Steilkurve mit aktiviertem DRS.

Die Arie Luyendykbocht in Zandvoort, Foto: LAT Images
Die Arie Luyendykbocht in Zandvoort, Foto: LAT Images

Beim Teammanager-Meeting am Donnerstag in Spa wurden die Ergebnisse diskutiert. Ergebnis: Die DRS-Zone beginnt 2022 schon vor der Steilkurve. Wie immer behält sich die FIA vor, die DRS-Zonen im Laufe des Wochenendes zu verändern. Sollte es also im Training zu Problemen kommen, kann die Flügel-Aktivierung wieder nach hinten verlegt werden.

Auch Reifenlieferant Pirelli wird die Änderungen genau verfolgen. Steilkurven sind immer besondere Herausforderungen für die Pneus. Durch den hochgeklappten Heckflügel verändert sich die Radlastverteilung. Während die Hinterreifen entlastet werden, müssen die Vorderreifen stärker arbeiten.