19 Punkte aus 13 Rennen und noch immer keine Chance im direkten Duell gegen den Teamkollegen. Daniel Ricciardos Statistik liest sich nach dem Ungarn-GP wie die eines mittelmäßigen Paydrivers und weniger als jene eines achtfachen GP-Siegers.

Beim Rennen auf dem Hungaroring ging die Misere des McLaren-Piloten gnadenlos weiter. Die einzigen Zähler, welche er auf der Rennstrecke nahe Budapest sammeln konnte, flossen auf das Strafpunkte-Konto des Australiers. Grund dafür war eine Kollision mit Lance Stroll in der 47. Rennrunde.

Strafe nach Stroll-Crash

Der Unfall ging vollkommen auf die Kappe von Ricciardo. Nachdem sowohl er als auch der Aston-Martin-Pilot aus der Box kamen, erwischte der McLaren-Fahrer einen schlechten Run aus Kurve 1 heraus, Stroll wagte in Kurve 2 einen Überholversuch, doch Ricciardo blockierte seinen linken Vorderreifen, traf deshalb die Kurve nicht und räumte den Kanadier ab.

Die Rennkommissare verhängten daraufhin eine 5-Sekunden-Strafe gegen Ricciardo, außerdem setzte es zwei Strafpunkte in der Sünderkartei der Formel 1. Ricciardo erklärte seinen Fauxpas mit dem fehlenden Grip auf den kalten Pneus. "Der harte Reifen hat sich wie Eis angefühlt. Es war einfach so eine Situation, in der ich alles versuchte um ihn nicht zu treffen, aber der Reifen blockierte einfach so früh", erklärte Ricciardo.

Doch der Unfall mit Stroll war nur die Spitze des Eisbergs eines verpatzten Nachmittags des 33-Jährigen. Als Grund dafür machte er vor allem die Reifen aus. "Der harte Reifen war einfach grauenhaft und der Soft knickte am Anfang so schnell ein. Der einzige Reifen, auf dem ich etwas ausrichten konnte, war der Medium", analysierte er.

McLaren-Teamchef: Gleiche Strategie wie Norris

Vor allem auf dem letzten Stint auf Hards fiel Ricciardos Pace praktisch in sich zusammen und er wurde eine Position nach der anderen nach hinten durchgereicht. Vor seinem zweiten Stopp lag er noch auf Position 10, die Ziellinie überquerte Ricciardo auf Rang 15. Bei McLaren sorgte dieser Leistungseinbruch des WM-Zwölften für Unverständnis. Teamchef Andreas Seidl berichtete: "Wir müssen natürlich verstehen, wieso wir bei Daniel mit der exakt selben Strategie (wie Norris) mit den harten Reifen so stark einbrachen".

Während Ricciardo einen Nuller schrieb, sortierte sich Lando Norris auf P7 ungefährdet als "Best of the Rest" ein - mit soliden Zeiten auch im letzten Stint. Ricciardo konnte sich diesen Umstand nur durch einen Faktor erklären. "Mit den blauen Flaggen, bekamen wir einfach keine Temperatur in die Reifen", so Ricciardo, der frustriert summierte: "Wir waren einfach zu langsam".

Immerhin ein positives Highlight konnte Ricciardo in Ungarn liefern: Das Überholen hat er nicht verlernt. Als Esteban Ocon und Fernando Alonso vor dem McLaren-Fahrer kämpften, konnte sich der ehemalige Renault-Fahrer in einem sehenswerten Manöver beide Alpine-Piloten in einer einzigen Kurven schnappen.