Von P15 und P13 gestartet, liefen Mick Schumacher und Kevin Magnussen in Ungarn nur auf P14 und P16 ins Ziel ein. Nach der Haas-Pleite in Frankreich vor einer Woche blieben dem kleinen amerikanischen Rennstall mit den schneeweißen F1-Boliden also auch beim Großen Preis von Ungarn WM-Punkte verwehrt (Formel 1 WM-Stand 2022). Dabei hatte der Deutsche im Rennen durchaus den Eindruck, dass man in die Punkte fahren könnte, aber dann bekam er den härtesten Reifensatz verpasst und seine Chancen waren so schnell wieder verflogen, wie sie gekommen waren.
Haas in Ungarn: Spiegelei-Flagge bremst Magnussen aus
Eigentlich hatte das Rennen am Hungaroring für die beiden Haas-Piloten ziemlich gut begonnen. Magnussen und Schumacher konnten nämlich gleich in Runde eins mehrere ihrer Konkurrenten hinter sich lassen und fanden sich so bereits in der zweiten Runde auf P10 (Magnussen) und P12 (Schumacher) wieder.
Der Däne hatte allerdings ein Problem. Direkt nach dem Start beschädigte er sich bei einer Berührung mit Daniel Ricciardo in Kurve 1 den vorderen linken Frontflügel. "Als ich mit Vollgas aus Kurve 1 herausbeschleunigen wollte, muss wohl etwas vor dem McLaren passiert sein, was ihn dazu gebracht hat, zu bremsen. Da habe ich ihn berührt. Es war aber nicht so schlimm, also war ich ziemlich überrascht darüber, als mir dann plötzlich die schwarz-orange Flagge gezeigt wurde. Ich bin nach der Berührung noch 2 Runden gefahren und die Balance war in Ordnung."
Das war schon das zweite Mal in dieser Saison, dass Kevin Magnussen in die Box gezwungen wurde. Denn auch beim Grand Prix in Kanada kam es bereits zu einer ganz ähnlichen Situation. Ein Vorgehen, das man bei Haas natürlich nicht besonders begrüßte. "Wir müssen mit der FIA sprechen und fragen, ob das wirklich notwendig war. Ich denke, das war etwas zu viel des Guten", ärgert sich der Däne, für den das Rennen in Ungarn nach dieser Aktion bereits so gut wie gelaufen war.
Härteste Reifenmischung in Ungarn nicht zu gebrauchen
Vor dem Start hatte Pirelli bekannt gegeben, dass die Ein-Stopp-Strategie (Medium/Hard) genauso schnell wäre wie die Zwei-Stopp-Strategie (Soft/Medium/Medium). Das bestätigte sich heute bei Haas aber überhaupt nicht. Sowohl Magnussen als auch Schumacher beschwerten sich nämlich nach dem Rennen über massive Grip-Probleme auf der härtesten Mischung. "Ich habe gehofft, dass der Reifen ab einem gewissen Punkt besser werden würde, das ist aber leider nie eingetreten. [...] Es fühlte sich an wie auf Eis", schilderte Schumacher die Situation.
Eine Erfahrung, die auch Magnussen nach seinem erzwungenen frühen Stopp machen musste. Und so standen die Piloten in Runde 24 auch nur noch auf P17 (Schumacher) und P18 (Magnussen). Für den Sohn des Rekordweltmeisters Michael Schumacher besonders enttäuschend. Da er sich, bevor er den weißen Reifen verpasst bekam, schon beinahe in den Punkten wähnte.
Ein Trost bleibt dem deutschen Haas-Piloten aber trotzdem. Er kann sich in der Sommerpause auf sein "neues" Auto in Spa freuen. Bis dahin soll nämlich auch Mick Schumachers Bolide mit den neuen Teilen, die Kevin Magnussen bereits in Ungarn erhalten hat, ausgestattet werden. Sein Vorteil: Nachdem Magnussen an diesem Wochenende das "Versuchskaninchen" spielen durfte, kann das Team die gesammelten Daten in der Sommerpause ausgiebig analysieren und das Setup entsprechend verbessern.
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