Für Fernando Alonso war der Samstag in Österreich eine weitere Pleite in der Formel-1-Saison 2022. Ein Defekt an seinem Alpine sorgte noch vor dem Start für ein kurioses Bild und dann für einen frühen Feierabend. Durch einen Totalausfall aller Systeme nahm er am Sprint auf dem Red Bull Ring gar nicht erst teil. Mit dem letzten Startplatz für das Rennen am Sonntag ist das Wochenende für den zweimaligen Weltmeister so gut wie abgehakt.
"Ja, das ist gelaufen", gibt der 40-jährige Spanier desillusioniert zu Protokoll. Von Startplatz acht aus hatte er sich für den Sprint über 23 Runden eigentlich gute Chancen ausgerechnet. Der sechste Platz von Esteban Ocon lieferte am Samstagnachmittag die Bestätigung. Als der Franzose die Ziellinie überquerte, war Alonso längst im Feierabend. Noch beim Start in die Einführungsrunde legte ihn der Defektteufel einmal mehr lahm.
Während der Rest des Feldes sich auf die Formationsrunde begab, stand der Alpine mit der Startnummer 14 aufgebockt im Grid, die Reifenwärmer immer noch aufgezogen. Was zunächst wie ein peinlicher Flüchtigkeitsfehler anmutete, entpuppte sich wenig später als schwerwiegender Defekt. Das Auto hatte sich im Grid zuvor komplett abgeschaltet und die Crew schaffte es nicht, das Problem rechtzeitig zu lösen.
Alpine von Alonso komplett lahmgelegt
"Fünf Minuten vor dem Start hatten wir einen totalen Blackout im Auto und konnten es nicht wieder anlassen", erklärt Alonso. In der Box gelang es seinen Mechanikern ebenfalls nicht, den Alpine wieder in Gang zu setzen. Wenige Minuten später wurde der Sprint gestartet und Alonso musste unverrichteter Dinge aussteigen.
"Wir haben mit einer externen Batterie versucht, zu starten, aber das klappte auch nicht. Da muss also etwas Größeres sein und wir werden versuchen, das für morgen in Ordnung zu bringen", sagt er. Durch den Ausfall im Sprint muss er den Grand Prix vom 20. und letzten Startplatz in Angriff nehmen.
Unter diesen Voraussetzungen rechnet sich Alonso für den Sonntag nicht allzu viel aus. "Wir haben gesehen, dass die Autos hier nur hintereinander herfahren und du nicht überholen kannst", so seine düstere Prognose. "Es wird sehr frustrierend mit DRS-Zügen und all diesen Dingen. Wir werden mit der Strategie kreativ werden müssen, und vielleicht etwas Glück mit dem Safety Car oder so brauchen. Wir werden sehen, aber es wird ein sehr, sehr langes Rennen hinter vielen Autos."
Alonso hadert mit Schicksal: Nur 20 Punkte
Nachdem er sich vergangenen Sonntag in Silverstone mit einem fünften Platz in der Gesamtwertung wieder an Ocon herangearbeitet hatte, geht ihm der neuerliche Rückschlag besonders auf die Nerven. "Dieses Jahr fühle ich mich, was das Fahren angeht, wahrscheinlich auf meinem höchsten Level. Auch dank der Erfahrung. Ich habe wohl mein Level von 2012, aber nur 20 Punkte oder so. Das ist unglaublich", hadert er mit seinem Schicksal.
Sein 2020 für das Formel-1-Comeback unterzeichneter Zweijahresvertrag läuft mit dieser Saison aus. Die Zufriedenheit über seine eigene Leistung ist derzeit alles Positive, was ihm bleibt: "Wenn wir die Punkte aus diesen Gründen nicht einfahren, ist das frustrierend, aber ich wäre trauriger, wenn ich selbst die Fehler machen würde."
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