Ferrari kassierte beim Formel-1-Wochenende in Monaco eine bittere Niederlage gegen Red Bull. Nachdem Charles Leclerc sowohl im Qualifying als auch im Rennen seinen Heim-GP dominierte, führten schlechte Strategie-Entscheidungen an der Ferrari-Box dazu, dass der Monegasse nur auf dem vierten Platz ins Ziel kam.

Besonders bitter: Bereits zwei Wochen zuvor verlor Charles Leclerc in Barcelona einen sicheren Sieg. Ex-Formel-1-Weltmeister Jacques Villeneuve fand in einer Kolumne des niederländischen Motorsport-Mediums formule1.nl scharfe Worte gegen die Scuderia, die nun, obwohl sie bei den letzten beiden GPs das bessere Paket anbot, hinter Red Bull und Max Verstappen liegt.

Villeneuve: Leclerc macht keine Fehler

"Ferrari hat an Momentum verloren. Sie sollten die Weltmeisterschaft anführen, auch bei den Konstrukteuren", urteilte der letzte Williams-Champion der Formel 1. "Leclerc hat es schwer. Er war zwei Rennen in Folge eindeutig der Stärkste von allen und hat keine Fehler gemacht. Er war das ganze Wochenende über entspannt und hatte alles unter Kontrolle", lobte Villeneuve den WM-Führenden.

Dennoch steht der Ferrari-Titelanwärter mit lediglich zwölf Punkten aus den letzten beiden GPs da, während Max Verstappen mit 40 Zählern bei denselben beiden Rennen die WM-Führung an sich reißen konnte. "In Barcelona ist Leclerc gut gefahren und hatte dann mechanische Probleme und hier funktioniert seine Strategie nicht, sodass er nicht einmal auf dem Podium steht", analysierte Villeneuve.

Ferrari mit zu wenig Risiko

Der Kanadier, der bis zur Formel-1-Saison 2006 in der Königsklasse unterwegs war, findet, dass Ferrari auf dem Circuit de Monaco zu vorsichtig an die Sache heranging. "Es fiel mir schwer, diese Entscheidung im Rennen zu verstehen. Sie wollten mit Leclerc kein Risiko eingehen und das in der Stadt des Glücksspiels", wunderte sich Villeneuve, "In Monaco nicht zu zocken und auf Nummer sicher zu gehen, zahlt sich aber nie aus", behauptete er.

Villeneuve selbst stand in Monte Carlo während seiner Formel-1-Karriere nie auf dem Podium. Die beste Position des elf-fachen GP-Siegers im Fürstentum war ein vierter Platz 2001 mit BAR Honda. Der 51-Jährige fährt seit dem Ende seiner F1-Laufbahn unregelmäßig in verschiedensten Rennserien. 2022 bestritt er zuletzt das 500-Meilen-Rennen von Daytona in der nordamerikanischen NASCAR-Cup-Serie.