Seit dem Formel-1-Saisonstart in Bahrain versuchte Mercedes das Bouncing-Problem am W13 in den Griff zu bekommen. Mit dem Upgrade-Paket beim F1-Rennen in Barcelona schien damit ein Durchbruch gelungen zu sein. Der Mercedes hoppelte kaum mehr auf der Geraden und die Performance war auch wieder da. Im Rennen performte Lewis Hamilton auf Augenhöhe mit den Spitzenpiloten und George Russell konnte nach dem Ausfall von Ferrari-Pilot Charles Leclerc ein Podium abstauben.
Doch am Trainings-Freitag des Formel-1-Wochenendes in Monaco folgt die Enttäuschung im Silberpfeil-Camp: Am Mercedes machte sich wieder starkes Bouncing bemerkbar, wie die Fernseh-Bilder deutlich zeigten und auch George Russell und Lewis Hamilton nach dem Ende von FP2 analysierten. Aber: Es ist eine andere Art des Bouncings, betonen beide Piloten. Den ganzen Qualifying-Tag der Formel 1 heute in Monaco gibt es hier im Live-Ticker.
Hamilton: Anderes Bouncing als bisher
"Unser Auto ist ziemlich instabil. Es bounct viel, aber es ist ein anderes Bouncing von dem, was wir bisher erlebt haben", erklärte Lewis Hamilton. "Es passiert bei geringen Geschwindigkeiten, also hat es nichts mit der Aerodynamik zu tun. Ich denke es sind einfach die Bodenwellen auf der Strecke.", entwarnte der siebenfache Weltmeister.
Zahlreiche andere Piloten beschweren sich ebenfalls über den Kontakt mit den Bodenwellen, was an der neuen tiefer liegenden Fahrzeug-Generation und der damit einhergehenden steiferen Aufhängungs-Abstimmung liegt. Dennoch hatte kein Rennstall so starke Probleme mit den Unebenheiten auf dem Streckenbelag als der Mercedes.
Russell: Machen fast einen Wheelie
George Russell meinte nach dem Formel-1-Training: "Man muss der Strecke etwas mehr Respekt entgegenbringen, als man es normalerweise tun würde, denn das Auto schlägt ständig auf dem Unterboden auf. Es gibt Stellen auf dem Kurs, an denen man mit beiden Reifen vom Boden abhebt. Es ist fast so als würde man einen Wheelie machen, weil kein Vorderreifen den Boden berührt." Lewis Hamilton verwendete einen anderen Vergleich um das Handling zu beschreiben: "Es ist die schlägigste Achterbahnfahrt, die ich je erlebt habe".
"Wir haben hier viel mit dem Fahrverhalten zu kämpfen, das hindert uns daran, auf einer Runde zu attackieren", unterstrich Chefingenieur Andrew Shovlin. Im zweiten Freien Training belegte Russell nur die sechste Position und musste sich seinem McLaren-Landsmann Lando Norris geschlagen geben. Lewis Hamilton landete sogar nur auf P12. In FP1 lief es kaum besser: Russell wurde 8., Hamilton belegte Rang 10.
Für beide Mercedes-Piloten ist deshalb klar: An den Fahrzeug-Einstellungen muss sich etwas ändern. "Ich weiß nicht, wie viel am Auto noch tun können, wir müssen versuchen es für uns ein bisschen besser zu machen, um etwas mehr Vertrauen in das Auto zu gewinnen", so Russell.
Keine Chance gegen Red Bull und Ferrari?
Hamilton erklärte, dass er auf der 3,337-Kiloemter langen Formel-1-Strecke mit dem Mercedes W13 einfach keine komplette Runde zusammenbringen könne. Vor allem der dritte Sektor bereitet Probleme. "Es fühlt sich an, als habe das Auto das Potenzial, vorne dabei zu sein. Wir sind fast dran, aber es gibt ein paar Sachen die uns daran hindern."
Russell trifft hingegen eine etwas pessimistischere Analyse und glaubt, dass McLaren der realistische Gegner der Mannschaft aus Brackely sein wird. "Wir wollen Best of the Rest sein, hinter Ferrari und Red Bull. Wir müssen nur sicherstellen, dass sich nicht noch ein frecher Lando (Norris) auch noch vor uns schiebt", so der Brite.
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