Charles Leclercs Ausfall im Formel-1-Rennen von Barcelona hat für Ferrari noch ein weiteres bitteres Nachspiel. Nicht nur, dass der Monegasse einen fast sicheren Sieg und die Führung in der WM-Tabelle von 2022 damit verlor - nach einer ersten Analyse in Maranello hat Ferrari jetzt auch noch irreparable Schäden an der Power Unit festgestellt.

In einer kurzen Stellungnahme am Montagabend bestätigt das Team, dass bei der Analyse Schäden sowohl am Turbolader als auch an der MGU-H gefunden wurden. Leclerc, wie auch Teamkollege Carlos Sainz, hat allerdings bereits schon die zweite von drei erlaubten Power Units verbaut.

Damit wird er in Monaco voraussichtlich schon den dritten von drei erlaubten Turbos und auch die dritte von drei erlaubten MGU-H-Einheiten einbauen müssen. Das macht eine Grid-Strafe in der zweiten Saisonhälfte sehr wahrscheinlich.

Ferrari versichert: Grund für Leclerc-Ausfall kein Design-Problem

Die Ursache für die Schäden ist laut Ferrari inzwischen bekannt, auch wenn das Team hier lieber mit Informationen geizt. Es soll sich weder um einen Fehler im Design noch um ein Problem mit der Zuverlässigkeit handeln, weder bei den beiden abgeschriebenen Komponenten noch bei irgendeinem anderen Teil der Power Unit. Eine naheliegende Vermutung wäre wohl zum Beispiel ein Fehler beim Einbauen der Power Unit.

Die drohende Motorstrafe bringt Leclerc gegenüber seinem WM-Rivalen Max Verstappen etwas ins Hintertreffen. Trotz zweier Ausfälle gingen an Verstappens Honda-Motor bisweilen noch keine der beschränkten Komponenten kaputt, in Barcelona war der Red Bull noch immer mit der ersten Power Unit unterwegs gewesen. Neben ihm haben nur Daniel Ricciardo, Lance Stroll, Nicholas Latifi und Alex Albon bislang keine signifikanten Komponenten gewechselt.