Die spanischen Zuseher jubelten, doch Carlos Sainz musste sich im Formel-1-Qualifying in Barcelona erneut Teamkollege Charles Leclerc und Red-Bull-Pilot Max Verstappen geschlagen geben. Die Pole Position ist in Barcelona besonders bedeutend, da die Strecke als überholfeindlich gilt. Trotzdem zeigt sich der Spanier nicht enttäuscht. Für das Formel-1-Rennen am Sonntag hat Sainz große Pläne.

"Das Auto war wirklich gut, es steckt eine ordentliche Rundenzeit darin", so Sainz. Seine 100 Prozent hat der Ferrari-Pilot im F1-75 jedoch noch nicht gefunden. "Ich hatte schon das gesamte Wochenende lang Probleme damit, die richtige Balance im Auto zu finden. Trotzdem haben wir in Q3 eine gute Runde hinbekommen, nachdem ich in Q2 und Q1 mit dem Auto ganz schön gekämpft habe."

Start: Sainz plant Angriff auf Leclerc und Verstappen

Für sein Heim-Rennen am Sonntag will sich Sainz nicht mit dem dritten Platz zufriedengeben. Der Spanier plant eine Attacke auf die Führung. "P3 ist dank der langen Gerade noch eine gute Position für den Start", erklärt Sainz. Der Weg von der Pole bis zur ersten Bremszone auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya beträgt 579 Meter, und ist somit einer der längsten der Saison.

"Ich werde natürlich versuchen gut wegzukommen und vom Windschatten zu profitieren", sagt Sainz. "Es wäre lustig, wenn wir alle [Leclerc und Verstappen] zur selben Zeit zur ersten Kurve kommen. Darum geht es in der Formel 1, das würde Spaß machen."

F1-Rennen in Barcelona: Start und Reifenmanagement entscheidend

Doch nicht nur der Start hat auf der Strecke in Barcelona, die als überholfeindlich gilt, einen enormen Einfluss. Auch das Reifenmanagement wird am Rennsonntag ein großes Thema werden. Die Temperaturen über 30 Grad Celsius machen nicht nur den Fans auf den Tribünen, sondern auch den Reifen zu schaffen.

Die Strecke war im Qualifying beinahe 48 Grad heiß, die Auswirkungen davon spürte Sainz: "Die hohen Temperaturen beeinflussen natürlich den Grip und ich habe dadurch mit dem Heck des Autos Probleme." Am Sonntag wird daher ein Ein-Stopp-Rennen nicht möglich sein.

Zuletzt in Miami litt Konkurrent Red Bull deutlich weniger unter der Abnutzung der Reifen. Ferrari hofft jedoch in Barcelona die Nase vorne zu haben. "Wir haben viel am Setup gearbeitet und zwischen den Sessions vieles geändert, um das Potential, des neuen Autos zu entfalten", versichert Sainz. Die Scuderia brachte ein großes Upgrade nach Barcelona, mit dem vor allem der Unterboden des Boliden verbessert wurde.

Überholen auf Barcelona-Strecke noch schwieriger

Während Teamkollege Leclerc auf einen Ferrari-Doppelsieg in Spanien hofft. Hat Sainz klar den Heim-Sieg vor Augen. "Ich werde am Start kämpfen und versuchen, an die Spitze zu kommen." Der erste Sieg des Ferrari-Piloten vor Heimpublikum wäre eine absolute Sensation.

Gelingt Sainz' Attacke beim Start jedoch nicht, so könnte der spanische Traum schnell vorbei sein. Die hohen Temperaturen erschweren nämlich das Überholen in Barcelona zusätzlich. "Den Autos zu folgen ist nun schwieriger als zuletzt. Jede Runde, die du hinter einem Auto verbringst, ist eine Runde, in der deine Reifen überhitzen. Es wird sehr heiß, Überholen wird nicht leicht sein", weiß Sainz.

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