Holprig. Das war Carlos Sainz' Start in die Formel-1-Saison 2022. Unfälle und zerstörte Boliden werfen einen Schatten über seine bisherigen Rennwochenenden. Zuletzt crashte der Ferrari-Pilot seinen F1-75 im zweiten Freien Training beim Miami Grand Prix. Doch auch wenn der Spanier eine Session zu Ende fuhr, war er bisher ganz selten schneller als sein Teamkollege Charles Leclerc.

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto macht für Sainz' Fehleranfälligkeit den Druck, der mit einem siegfähigen Auto kommt, verantwortlich. Gerade dieser Bolide und nicht der Druck, plage jedoch Sainz. Sein Fahrstil passe nicht zur neuen Autogeneration.

"Es gibt Fortschritte, aber ich bin noch nicht bei 100 Prozent", gibt Sainz zu. "Meine lila Sektoren im Miami-Qualifying waren schon ein gutes Zeichen. Es bedeutet, dass ich das Auto in manchen Kurven verstanden habe und es so fahre, wie es gefahren werden sollte."

Sainz: 100 Prozent in Formel-1-Saison 2022 noch nicht in Aussicht

Ferrari kämpft derzeit mit Red Bull bei jedem Grand Prix um den Rennsieg. Ein Meilenstein, der dem Spanier in seiner Formel-1-Karriere noch fehlt, während Teamkollege Leclerc allein diese Saison schon zwei Rennen gewinnen konnte. Mit dem F1-75 sind Sainz' Chancen auf seinen ersten F1-Sieg so groß wie nie. Wann also wird der Ferrari-Pilot zu voller Stärke finden?

"Ich werde auch beim nächsten Rennen noch nicht bei 100 Prozent sein. Das wird sich durch die Saison ziehen", weiß Sainz. Dass die Ausfälle und Fehler an seinem Selbstvertrauen kratzen würden, weist der Ferrari-Pilot jedoch zurück: "Das Selbstbewusstsein ist noch da. Ich pushe mich ständig, um das Beste aus dem Auto herauszuholen und meinen Fahrstil in manchen Kurven zu verändern."

Gemeinsam mit dem Team arbeitet Sainz auch daran, das Setup so zu verändern, dass es besser zu seinem Fahrstil passt. "Am Schluss geht es aber darum, dass man ein fehlerfreies Wochenende hat. Das habe ich bisher nicht geschafft", so der Spanier. "Aber die Saison ist noch lang, und das werde ich noch schaffen" fügt er zuversichtlich hinzu.

Sainz will sich von Leclercs F1-Titelkampf nicht beeinflussen lassen

Während Sainz sich müht in Form zu kommen, gilt sein Teamkollege Leclerc als heißer Titelkandidat für die Formel-1-Saison 2022. Auf die Frage, ob das seine eigenen Rennen beeinflusst, antwortet der Ferrari-Pilot: "Nein, wir sind Teamkollegen und das Ziel ist es immer, einen Doppelsieg für das Team zu holen - egal, wer auf welcher Position ist."

Zuvor dementierte Ferrari-Teamchef Mattia Binotto bereits den Einsatz von Stallorder. Sainz und Leclerc steht es deshalb frei, gegeneinander um die besten Ränge zu kämpfen. "Seinen Teamkollegen behandelt man immer mit etwas mehr Respekt. Das war bisher bei allen meinen Teamkollegen so", erklärt Sainz. "Der Wille zu gewinnen ist aber da. Genauso, wie die Chance zu gewinnen."