Alfa Romeo-Pilot Valtteri Bottas kam in Miami als siebter über die Ziellinie. Was zunächst nach einem durchaus guten Ergebnis für den italienischen Formel-1-Rennstall klingt, ist am Ende aber nur Glück im Unglück, denn eigentlich hätte es auch locker für P5 reichen können, womit der Finne "best of the rest" gewesen wäre.

Im Rennen von Miami lief zunächst alles reibungslos für Valtteri Bottas im Alfa Romeo. Nachdem ein selbstverschuldeter Unfall ihm am Freitag fast die ganze Trainingszeit gekostet hatte, machte er diesen Fehler mit einem starken Qualifying am Samstag wieder gut und sicherte sich den fünften Startplatz vor seinem ehemaligen Teamkollegen Lewis Hamilton und hinter den vier Rennboliden von Red Bull und Ferrari.

Und auch als die Ampel am Sonntag auf grün sprang und die Formel-1-Piloten ihren Pferdchen die Sporen gaben, machte Valtteri Bottas, der sonst nicht unbedingt für besonders grandiose Starts bekannt ist, alles richtig und konnte seine Position gegen Hamilton verteidigen. Was folgte, war vielleicht ein etwas unspektakuläres, aber dafür auch ein umso konstanteres Rennen des Finnen, der Hamilton durchwegs auf Abstand halten konnte.

Bottas abgelenkt: Mercedes-Duell löst Fehler aus

Doch dann nahm das Unglück für Valtteri Bottas seinen Lauf. Als Gasly und Norris auf der Strecke unsanft aufeinandertrafen und sich daraufhin ein Rad des Briten löste, kam das Safety Car. "Alles hat reibungslos funktioniert. Wir haben auf so ein Rennen gehofft, bis dann das Safety Car gekommen ist", äußert sich Bottas nach dem Grand Prix. Das brachte nicht nur Hamilton näher, sondern auch den zweiten Mercedes von George Russell, der mit einem glücklichen Stopp hinter dem Safety Car groß profitiert hatte und nun in diesem Trio die neuesten Reifen hatte.

Bottas geriet so nach dem Restart direkt unter Druck durch die beiden Mercedes: "George kam schnell näher und als er hinter mir dazu ansetzte, Lewis zu überholen, habe ich das im Rückspiegel beobachtet, um bei Bedarf schnell die Tür zumachen zu können. Dabei habe ich ein klein wenig zu spät gebremst, den Scheitelpunkt der Kurve etwas verpasst und bin auf den schmutzigen Asphalt gekommen."

Die Fahrer hatten sich im Verlauf des Wochenendes gleich mehrmals über schlechten Grip, der sich durch Ausritte wie diese ergibt, beschwert (Rutschpartie auf der neuen Rennstrecke in Miami), geändert hat das allerdings nichts. Denn bis auf ein schmales, sauberes Band auf der Ideallinie war die gesamte Rennstrecke auch am Sonntag voller Gummiabrieb und Schmutz. Für Bottas bedeutete das am Ende die Katastrophe: "Es fühlte sich wirklich seltsam an. Ich war sehr langsam, hatte aber trotzdem Untersteuern und konnte das Auto einfach nicht drehen, weshalb ich in der Wand endete. Glücklicherweise war am Auto aber nichts beschädigt."

Letzten Endes hatte er also Glück im Unglück und konnte seinen Boliden trotz selbst verschuldetem Patzer noch auf P7 ins Ziel fahren. So war Bottas mit der Leistung des gesamten Teams insgesamt sehr zufrieden: "Um den fünften Platz zu kämpfen, fühlt sich wirklich gut an. Mal schauen, wie es in Barcelona läuft. Wir werden versuchen, ein paar neue Teile zu bringen. Wir werden sehen."