Max Verstappen war nach seinem Sieg beim Formel-1-Rennen in Imola in der Pressekonferenz beste Laune. 34 von 34 möglichen Punkten hat er mit einer dominanten Vorstellung am Sonntag (Sieg plus schnellste Runde) sowie mit seinem Sprint-Sieg vom Samstag eingesackt, und dank eines Fahrfehlers seines großen WM-Gegners Charles Leclerc hat er den Rückstand in der Gesamtwertung auf 27 Punkte verkürzt.

Balsam auf die geschundene Red-Bull-Seele, erst recht nach dem Ausfall-und-Reifen-Debakel von Australien. In Imola holten Verstappen und Sergio Perez einen Doppelsieg und gemeinsam 58 von 59 möglichen Punkten. Fahrer top, Upgrade top, Setup top, Strategie top - es hatte wirklich alles perfekt funktioniert, obwohl es mit Mischbedingungen und einem Rennen, das vom Nassen ins Trockene gefahren wurde, alles andere als leicht war.

"Sowas ist immer schwierig zu schaffen, aber wir haben es schon gestern und davor gesehen", freut sich Verstappen, der mit über 16 Sekunden Vorsprung auf Perez ins Ziel fuhr und nie von Ferrari-Pilot Leclerc bedrängt wurde, der fast durchgehend hinter Perez steckte. "Wir haben ein gutes Wochenende gebraucht. So eines haben wir nicht erwartet, aber wenn du so einen Tag hast, dann ist das unglaublich."

Verstappen und Red Bull liefern in Imola Perfektion

Viel hat zusammenspielen müssen, dass Verstappens Wochenende so gut lief. Zuallererst einmal die Upgrades, deren Einsatz das Team trotz nur eines freien Trainings im Nassen am Freitag beschloss. Zu Ehren der geleisteten Arbeit durfte auch den Chef der Aero-Abteilung mit zur Siegerehrung. "Dem verdanken wir das, dass beide Upgrades so optimal funktioniert haben", lobt Motorsportchef Dr. Helmut Marko gegenüber ServusTV.

Verstappen und Perez bejubelten in Imola einen Doppelsieg für Red Bull, Foto: LAT Images
Verstappen und Perez bejubelten in Imola einen Doppelsieg für Red Bull, Foto: LAT Images

"Ich glaube, man hat bei Max gesehen, der war überhaupt nicht strapaziert, das war für ihn sehr leicht", bewertet Marko das Rennen. Verstappen selbst will es zumindest nicht ganz auf die leichte Schulter nehmen: "Du musst noch immer mit dem Überrundungsverkehr aufpassen, da fährst du leicht von der Linie runter und auf eine nasse Stelle."

"Manche von denen sind auf der trockenen Linie geblieben, die musste ich auf den nassen Stellen überholen", beklagt Verstappen. Mehr Probleme hatte er aber nicht. Nicht nur, dass er vom Start weg vorne eine riesige Lücke auffuhr, sein Team erwischte auch den richtigen Zeitpunkt zum Wechsel von Intermediates auf Slicks. Als Ferrari spät dann noch einmal mit einem zweiten Boxenstopp bei Leclerc versuchte Druck aufzubauen war dann der Vorsprung so groß, dass die Red-Bull-Mannschaft ganz entspannt reagieren konnte.

Verstappen bremst Jubel: Imola nur Momentaufnahme

Dass Red Bull nun alle Probleme abgelegt hat und nicht nur hier in Imola schneller war als Ferrari, sondern auch sonst nun die Oberhand hat, das wäre aber eine voreilige Folgerung. "Sie waren noch immer sehr schnell, er ist mir gestern auch davongefahren", erinnert Verstappen an sein Duell mit Leclerc im Sprint. Das konnte er erst für sich entscheiden, nachdem Leclerc Probleme mit seinen Vorderreifen bekam.

Auch wie gut das Upgrade war, kann Red Bull noch nicht ganz einschätzen, eben weil man ein so turbulentes und verregnetes Wochenende damit zu fahren hatte. Verstappen sieht den Erfolg vor allem erst einmal in der effizienten Arbeit des ganzen Teams bei Setup und dergleichen, da lief es für ihn gefühlt besser als in Australien: "Das ist manchmal wichtiger als was Neues zu bringen. Wir werden in den nächsten Rennen sehen, wie viel die Upgrades uns bringen."