Miami, Las Vegas, Katar, Saudi Arabien.... Die Liste der Rennstrecken, die in den kommenden und letzten Jahren Teil des Formel-1-Kalenders werden und wurden, ist lang. Die F1-Piloten äußerten bereits ihre Sorge, dass die Geschäftsleitung der Königsklasse ihre historischen Strecken zugunsten des Kommerzes über Bord werfen.

Auch viele Formel-1-Fans bangen um den Verbleib der Königsklasse auf klassischen Strecken mit viel Geschichte - und das zurecht. Ein Fragezeichen steht hinter dem Verbleib von Spa, Monaco und Le Castellet.

Mercedes-Teamboss Toto Wolff denkt aber nicht, dass das die breite Masse betrifft. Er glaubt, dass die Bedeutung der befahrenen Rennkurse keinen so großen Einfluss auf jene Menschen hat, die die Königklasse nur von zuhause aus verfolgen. "Ich glaube in Wahrheit, dass es den Fans, die über TV oder über Social Media die Formel 1 verfolgen, egal ist wo wir fahren", äußerte der Österreicher seine Meinung.

Als Beispiel dafür nennt er den Baku City Circuit, der 2015 in den Rennkalender kam und sich inzwischen durch die Kombination aus engen Stadtpassagen und schnellen Vollgas-Abschnitten einen anhaltenden Ruf aufgebaut hat. Wolff sagte: "Baku ist kein traditionelles Rennen, aber es liefert fantastische Inhalte".

Der Aserbaidschan-GP zählt zu den Grands Prix, die die höchsten Antrittsgebühren bezahlen, genauso wie die 2021 neu in den Kalender gerückten Golfstaaten in Saudi Arabien und Katar. Ein anderes Geschäftsmodell vertritt die Formel 1 hingegen in den USA. Dort tritt die Königsklasse selbst als Promoter auf oder arbeitet eng mit diesen zusammen und nimmt dementsprechend keine sogenannten 'Hosting Fees' ein. Wolff fasst den Plan hinter diesen beiden Schienen zusammen: "Es geht nicht nur um den finanziellen Standpunkt, sondern auch darum ein neues Publikum zu erreichen."

Wolff über Formel-1-Rennkalender: Geht um die Balance

Die Sorge, dass die Königsklasse deshalb aber komplett auf F1-Strecken verzichtet, die für die breite Öffentlichkeit nicht so gut zu vermarkten sind, hat Wolff allerdings nicht. "An diesen ikonischen Orten zu fahren, ist wichtig für die einheimischen Fans", sagt er.

Im inzwischen 23 Kalender umfassenden F1-Kalender sei genügend Platz für beides. "Diese Balance zu schaffen ist nicht einfach, aber Stefano (Domenicali) hat bislang einen großartigen Job darin gemacht, die Balance zwischen alten und neuen interessanten Orten zu erhalten."