Ferrari hätte sich kaum einen besseren Verlauf der ersten beiden Formel-1-Testtage in Barcelona vorstellen können. An beiden Tagen absolvierten die Roten die meisten Runden, Charles Leclerc setzte am zweiten Testtag die schnellste Zeit.

Sainz mahnt zur Ruhe: Warten auf Saisonstart

Trotz dieser positiven Zeichen warnt Carlos Sainz davor, zu viel in die Zahlen der Scuderia hinein zu interpretieren. Er meint, man solle noch abwarten: "Wir werden sehen, ob es ein guter Start war, wenn wir zum ersten Rennen kommen und dort sehen, wo wir stehen", bilanziert der Spanier nüchtern.

Doch dass bislang alles im Sinne von Ferrari läuft, gibt auch Sainz zu. "Wir hatten jetzt eineinhalb Tage im Auto ohne Probleme und waren in der Lage den kompletten Runplan zu absolvieren und viele Runden zu fahren. Das ist ein guter Start", so der WM-Fünfte der letzten Saison.

Damit steht man schon besser da als große Teile der Konkurrenz. Während die beiden Ferrari-Kundenteams Alfa Romeo und Haas mit zahlreichen technischen Problemen viel Zeit einbüßten und auch Red Bull aufgrund eines Getriebeproblems bei Sergio Perez lange an der Box verweilte, gab es bei Ferrari - abgesehen von dem quer durchs Feld omnipräsenten Bouncing-Effekt - keine Schwierigkeiten.

Ferrari: Fleißig und schnell

In Summe steht die Scuderia nach zwei Testtagen bei 303 Runden. Damit haben Carlos Sainz und Charles Leclerc insgesamt über 30 Umläufe mehr rund um den Circuit de Barcelona-Catalunya als Alpine und AlphaTauri, die in dieser Statistik auf dem zweiten und dritten Rang liegen. Kurioserweise hat die Mannschaft aus Maranello damit mehr Runden absolviert, als die beiden Kundenteams Haas und Alfa Romeo zusammen.

Auch in der Zeitentabelle war Ferrari ganz vorne zu finden. Am Donnerstag belegte Charles Leclerc mit einer 1:19.689 die erste Position und drehte damit die bisher schnellste Rundenzeiten auf dem C3-Reifen. Am Mittwoch landete Carlos Sainz mit demselben Reifensatz auf der zweiten Position. Geschlagen wurde er nur von Lando Norris, der allerdings auf den schnelleren C4-Pneus unterwegs war.

Wie Sainz aber richtigerweise anmerkt, sind schnelle Rundenzeiten bei Testfahrten noch lange keine Garantie für eine gute Saison. Er rechnet vor: "Diese Formel-1-Autos können drei bis vier Sekunden schneller oder langsamer sein, je nachdem wie viel Treibstoff man an Bord hat. In dieser Ausgangslage wissen wir nicht, wo jemand steht."