Seit Wochen rührte Red Bull die Werbetrommel vor seinem Launch für den Formel-1-Boliden der Saison 2022 und sorgte so für eine weitestmögliche Reichweite ihrer Präsentation. Am Ende wurden die Fans Königsklasse bei der Ankündigung der Bullen aber enttäuscht. Anstatt seinen derzeitigen Boliden vorzustellen, - oder wenigstens Renderings davon - präsentierte das Team aus Milton Keynes lediglich ein Show-Car, welches starke Ähnlichkeiten mit dem Prototypen aufwies, den die Königsklasse selbst bereits 2021 gezeigt hatte.

Sponsoren-Deal statt Launch

Stattdessen wurde der vermeintliche Launch zu einer Sponsor-Präsentation. Die Bullen stellten ihren neuen Titelsponsor Oracle vor. Der us-amerikanische Soft- und Hardwarehersteller, der seinen Hauptsitz in Austin hat, war bereits zuvor Sponsor bei Red Bull. Die Größenordnung in der der neue Sponsoring-Deal angelegt ist, ist selbst für Formel-1-Verhältisse gigantisch.

Laut Informationen von Associated Press sind für den über fünf Jahr laufenden Deal insgesamt 500 Millionen Dollar (ca. 438 Millionen Euro) veranschlagt, also 100 Millionen pro Jahr. Die Budgetdeckelung in der Formel 1 liegt in dieser Saison bei 140 Millionen Dollar. Einige Kostenpunkte, wie etwa die Fahrergehälter, die Gehälter für die Top-Angestellten des Unternehmens, sowie Motoren- und Marketingkosten sind davon allerdings ausgeklammert

Mit diesen Ausnahmeregelungen für die nicht vom Budget Cap erfassten Kosten decken damit die Oracle-Millionen immer noch etwa die Hälfte des Teambudgets ab. Oracle war im März 2021 als Cloud-Infrastruktur-Partner bei Red Bull eingestiegen. Teamchef Christian Horner lobte den neuen Hauptsponsor in hohen Tönen und argumentierte, dass ihre Cloud einen Anteil an der erfolgreichen abgelaufenen Saison gehabt habe.

"Dass wir Oracle als Partner gewinnen konnten, zeigt unser Vertrauen in die Expertise des Unternehmens und seine Fähigkeit, uns einen echten Wettbewerbsvorteil zu verschaffen", behauptete Horner im Zuge der Verkündung.

Neuer Teamname: Oracle Red Bull

Mit dem Deal ändert das Formel-1-Team der Bullen offiziell natürlich auch seinen Namen und geht von nun an als Oracle Red Bull Racing ins Rennen. 2021 war noch Honda neben seiner Arbeit als Motorenlieferant auch als Titelsponsor angetreten. In den Jahren zuvor startete Red Bull unter dem Titelsponsoring von Aston Martin.