Fernando Alonso hat in seiner Formel-1-Laufbahn bekanntlich bereits den ein oder anderen großen Weltmeisterschaftskampf hinter sich. Kimi Räikkönen, Sebastian Vettel und Lewis Hamilton lauten die Namen einiger Kaliber, mit denen sich der Asturier in insgesamt 18 Jahren Königsklasse herumschlagen musste. Ein Pilot sticht für Fernando Alonso dabei aber besonders hervor: Michael Schumacher.

Michael Schumacher Alonsos größter Rivale

2005 und 2006 konnte Fernando Alonso für Renault zwei Formel-1-Weltmeirstertitel einheimsen. Gleichzeitig waren dies die bisher letzten für den Spanier, der seit der 2021er Saison wieder für den französischen Rennstall an den Start geht. Titel, die für Renault damals fast unerwartet kamen. Schließlich fuhr Michael Schumacher mit Ferrari zuvor alles in Grund und Boden.

Für Fernando Alonso gibt es aber auch einen anderen besonderen Grund, warum sein erster Titel und vor allem jener aus dem Jahr 2006 für ihn nach wie vor einen hohen Stellenwert hat. "Gegen Michael gekämpft zu haben", blickt Fernando Alonso im Podcast 'Beyond the Grid' zurück. "Es war fantastisch, weil wir gegen die Legende gefahren sind. Gegen Michael, aber auch Ferrari."

Damals war es nämlich Alonso, der in der Rolle des jungen, aufstrebenden Fahrers steckte. Besonders hat den Titelkampf gegen Schumacher aber auch die Tatsache gemacht, dass Schumacher in Monza bekanntgegeben hatte, mit dem Ende der Saison seine Formel-1-Karriere beenden zu wollen. 2006 stellte für den Kerpener also die letzte Chance dar, um seinen insgesamt achten Weltmeistertitel zu feiern.

"Von diesem Moment an, war es ein sehr intensives Duell. Wir haben auch bis nach Brasilien um den Titel gekämpft", erinnert sich der Spanier. "Wir haben die Hände geschüttelt und ich habe ihm für das nächste Kapitel im Leben viel Erfolg gewünscht. Wir sind gleichzeitig aber immer noch um den Titel gefahren. Das war also ein Mix an Emotionen und eine besondere Zeit." Letztlich war es Alonso, der den Titel für sich entscheiden konnte.

2006 lieferten sich Michael Schumacher und Fernando Alonso einen engen Kampf um den WM-Titel, Foto: Sutton
2006 lieferten sich Michael Schumacher und Fernando Alonso einen engen Kampf um den WM-Titel, Foto: Sutton

Er verrät jedoch, dass ihn der Kampf gegen Schumacher dabei geholfen hat, das Beste aus ihn selbst herauszuholen: "Absolut! Ich denke, dass Michael der größte Rivale meiner Karriere war. Ich würde sagen, dass er in vielen Dingen auch wie ein Lehrer für mich war."

"Ich war jung, bin in die Formel 1 gekommen, habe mich im Titelkampf wiedergefunden und war in diesem Moment vielleicht gar nicht dafür bereit, um für so eine große Sache zu kämpfen. Auf der anderen Seite hatte ich Michael mit all seinem Wissen und seinem Ansatz, nie aufzugeben oder einfach etwas besonderes zu schaffen.", ergänzt der Alpine-Pilot.

Fernando Alonso: Schumacher hat manchmal Magie spielen lassen

Für Alonso liegt aber genau darin einer der großen Stärken Schumachers. "Es gab Rennen, wo der Renault besser war oder wir dachten, bei den Reifen oder dem Paket einen Vorteil zu haben. Dann sind wir das Qualifying gefahren und das Team sagt dir, dass du von der Pole Position startest. Dann schaust du auf den Zeitenbildschirm im Parc Fermé und Michael war Zweiter."

Der Spanier lässt einblicken, dass er damals nicht verstehen konnte, wie so etwas möglich war: "Du gehst ins Qualifying und denkst, dass das ein gutes Wochenende wird, um den Vorsprung in der Weltmeisterschaft auszubauen. An einem schlechten Tag war Michael aber trotzdem Zweiter. Die Performance, die er an einem Wochenende abrufen konnte, an dem er nicht konkurrenzfähig war, war unglaublich. Da hat er manchmal Magie spielen lassen."

Auch Vettel einer der größten Rivalen Alonsos

Schumacher sollte aber nicht der letzte Fahrer bleiben, gegen den Fernando Alonso bis ins letzte Rennen um den Titel kämpfen sollte. 2007 machten beim Saisonfinale in Brasilien Alonso, seinem damaligen Teamkollegen Hamilton und Kimi Räikkönen den Titel unter sich aus. 2010, 2012 und 2013 wurde der Asturier bei Ferrari dreimal hinter dem Red Bull von Sebastian Vettel Vizeweltmeister.

"Wenn du Lewis schlagen möchtest, dann musst du auf deinem höchsten Level performen", so Alonso, der bedauert, dass er seit Hamiltons Wechsel zu Mercedes nicht mehr wirklich die Möglichkeit bekam, gegen ihn zu kämpfen. Alonso betont aber, dass es auch in seinem Duell gegen Vettel im "leicht überlegenen Red Bull" notwendig war, sein Bestes zu geben. "Sie werden alle immer ein Teil meiner Karriere bleiben und ich respektiere sie sehr."

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