Im Skandal-Finale der Formel 1 in Abu Dhabi schrieben nicht nur Max Verstappen und Red Bull eine Erfolgsgeschichte. Im Mittelfeld freute sich AlphaTauri dank eines Top-Resultats durch Yuki Tsunoda und Pierre Gasly über das beste Rennen der Saison. Der Japaner zeigte zum Abschluss eines schwierigen Rookiejahres seine Bestleistung und sorgte damit für einen kleinen Befreiungsschlag. Erfolgsgarant Gasly wendete das Wochenende mit etwas VSC-Glück zum Guten.

"Ich bin so glücklich. Was für ein unglaubliches Resultat zum Ende der Saison", freut sich Tsunoda, der mit Position vier den besten Grand Prix seiner jungen Formel-1-Karriere fuhr. Am Samstag hatte er sich nach 21 Niederlagen im Qualifying erstmals gegen Gasly durchgesetzt. Von Startplatz acht aus fuhr er ein gleichermaßen unauffälliges wie souveränes Rennen.

"Unser Auto war an diesem Wochenende generell sehr stark. Ich hatte aber nicht erwartet, dass die Rennpace so gut sein würde. Das war wirklich ein toller Tag", so der 21-Jährige. Auf ein starkes Debüt in Bahrain folgte eine Achterbahnfahrt mit vielen Tiefen. Als im September die Vertragsverlängerung winkte, war er selbst überrascht, nach all den Fehlschlägen noch eine Chance zu erhalten.

Tsunoda erleichtert: Selbstvertrauen wieder aufgebaut

Der Vertrauensbeweis von AlphaTauri machte sich im Schlussspurt des Jahres positiv bemerkbar. Zwar kamen die Ergebnisse nicht sofort zustande, doch Tsunodas strahlte auf und neben der Rennstrecke mehr Ruhe aus. In Abu Dhabi fuhr der geläuterte Honda-Protege schlussendlich die Ernte ein.

"Es ist toll, die Saison auf so einem Hoch zu beenden. Es war eine lange Reise, um wieder an diesen Punkt zu gelangen. Aber ich habe mein Selbstvertrauen wirklich wieder aufgebaut und es ist schön, mit diesem super Resultat in die Winterpause zu gehen", sagt er. In der Gesamtwertung erhöhte er damit auf 32 Punkte und schließt seine erste Saison in der Königsklasse als 14. ab.

Gasly liefert im Finale noch einmal ab

Gasly rundete das Teamresultat als Fünfter ab und sorgte damit für eine Ausbeute von 22 Punkten für AlphaTauri. Damit übertrafen die Italiener ihre Leistung aus Baku, wo Gasly und Tsunoda 21 Zähler einfuhren. Für den Franzosen, der mit 15 Punkteresultaten in diesem Jahr ein Stammgast in den Top-10 war, gestaltete es sich diesmal allerdings schwieriger.

Er ging von Startplatz zwölf aus ins Rennen fuhr mit einem langen ersten Stint auf die fünfte Position vor. Die VSC-Phase durch Antonio Giovinazzis Ausfall ermöglichte ihm einen taktisch vorteilhaften Boxenstopp. "Pierre hing hinter Alonso fest. Ich denke, er hätte noch viel schneller fahren können, aber dank des VSC und der guten Strategie hat das Team beide Fahrer in die Top-5 gebracht", so AlphaTauri-Teamchef Franz Tost.

"Ich freue mich sehr, Fünfter geworden zu sein. Das ist das beste Ende für dieses Jahr. Es war eine unglaubliche Saison", sagt Gasly. Mit 110 WM-Punkten landete er in der Endabrechnung auf Platz neun. In der Konstrukteurswertung wurde das Team Sechster, nur 13 Zähler hinter Alpine.

AlphaTauri egalisiert erfolgreichste Saison

"Es war die erfolgreichste Saison des Teams in 15 Jahren. Wir haben viele Punkte geholt und es gab einige Highlights", so Gasly, der in Baku als Dritter auf dem Podest stand. "Wir haben uns in jedem Rennen nur auf uns konzentriert und ich denke, wir haben diese Saison sehr gut performt. Ich bin wirklich stolz auf jeden hier."

"Das Team hat wirklich in allen Bereichen einen großen Schritt nach vorne gemacht und ich freue mich wirklich auf nächstes Jahr, wenn wir hoffentlich ein konkurrenzfähiges neues Auto haben und um Top-Positionen kämpfen", so Tost, der seit Gründung des Rennstalls als Toro Rosso im Jahr 2006 die Leitung innehat. Im Jahr 2008 erreichte das Team schon einmal den sechsten Platz in der Gesamtwertung.