Mick Schumacher hat das letzte Qualifying seiner Rookie-Saison in der Formel 1 mit einem kleinen Aufreger beendet. Zur Mitte des Q1 in Abu Dhabi übertrieb es der Deutsche mit einer zu engen Linie in der letzten Kurve und räumte dabei den Poller am Eingang der Boxengasse ab. Der rollte über die Strecke, Lando Norris fuhr darüber und wieder blieb der Poller auf der Strecke liegen. Rote Flagge.

"Ja, ich habe eine rote Flagge verursacht, aber wir waren uns alle einig, dass der Poller da nicht so fancy ist", scherzt Schumacher nach dem Qualifying über die am Ende folgenlose Szene. "Ich habe da etwas anderes versucht und bin so zu nah herangekommen. Ich habe das um ein paar Zentimeter falsch eingeschätzt", schildert der Haas-Fahrer.

Mick Schumacher: Alles andere als eine Einheit mti dem Haas

Ein Drama sei das allerdings auch für ihn nicht gewesen. "Die Runde war sowieso nicht so toll. Ich habe einfach was probiert und war dann etwas zu nah dran. Insgesamt war sowieso eher in den anderen Kurven mehr zu gewinnen. Der Poller war da noch das geringste ...", ergänzt ein insgesamt unzufriedener Schumacher. Dabei fehlte bei einem weiteren 19. Platz - klar vor Nikita Mazepin - nur gut eine Zehntel auf Kimi Räikkönen auf P18.

Doch Schumacher fühlte sich unwohl. "Ich bin froh, dass wir das ganze Jahr insgesamt eine gute Qualifying-Pace hatten, aber ich denke, dass es heute von meiner Seite nicht das Beste war - wir wussten nicht so recht, was wir voneinander wollten, das Auto uns ich", gesteht der 22-Jährige. Das Auto sei allerdings gut gewesen, meint Schumacher. "Deshalb haben wir jetzt für das Rennen hoffentlich ein noch besseres."

Nikita Mazepin: Altes Chassis hart, aber gute Lehre

Trotz des offenbar nicht ausgeschöpften Potenzials des VF-21 reichte es für Schumacher noch immer, sich annähernd acht Zehntel schneller zu qualifizieren als sein Teamkollege. Mazepin führte das einmal mehr auf sein Chassis zurück. Nach zuletzt zwei in Katar und Saudi-Arabien zerstörten Fahrgestellen, fährt der Russe aktuell mit einem alten, zu Saisonbeginn eigentlich schon aussortierten Chassis. Etwas anderes steht Haas nicht mehr zur Verfügung.

"Es war hart", ächzt Mazepin. Immerhin habe er sich bestätigt fühlen können. "Gut für mein Selbstvertrauen war aber, dass das alles bestätigt hat. Das Gefühl war damit wieder genauso, wie Anfang des Jahres", berichtet der Russe. Zu Saisonbeginn hatte sich Mazepin lautstark über sein Chassis beklagt. "Und in der Hinsicht willst du immer sicherstellen, dass du kein falsches Feedback gibst. Und jetzt habe ich mehr Erfahrung in der F1, so gesehen war es gut", sagt Mazepin.

Abu Dhabi: Haas freut sich auf das Ende

Dennoch freut sich der Russe nun nur noch darauf, dass bald endlich alles vorbei ist. "Ich freue mich, morgen das Licht am Ende des Tunnels zu sehen", sagt Mazepin nach seiner Rookie-Saison im unterlegenden Haas VF-21. "Ich bin bereit, heute schon zu fahren - ich will gar nicht bis morgen warten."

Ähnlich sieht es Günther Steiner. Endlich ist das Übergangsjahr so gut wie geschafft. "Nun, ein Positives gab es [heute], denn es war unser letzter Samstag des Jahres, in dem wir den VF-21 qualifizieren mussten", sagt es der Haas-Teamchef. "Es war ein hartes Jahr, wenn man die Grenzen des VF-21 in Sachen Pace bedenkt. Aber das hat Mick und Nikita nicht davon abgehalten, jedes Mal zu pushen - und heute Abend haben sie es wieder."