Neben der Strecke ist Daniel Ricciardo einer der beliebtesten Piloten im Formel-1-Paddock. Doch sobald er den Helm übergestreift hat, zählt der McLaren-Fahrrer zu den aggressivsten Piloten im Paddock und schreckt nicht davor zurück auch mal ein bisschen Kontaktsport zu betrieben. Beim GP in Austin duellierte er sich mit Carlos Sainz, erst nach einer Berührung konnte er die Attacke des Ferrari-Piloten abwehren.

Ricciardo berührt Sainz. Absicht?

Sainz schien im Zweikampf gegen Ricciardo in der 43. Runde das bessere Ende für sich zu haben, als er sich in Kurve 14 außen neben Ricciardo positionierte. Doch daraufhin kam es zum Kontakt, Ricciardo rutschte mit dem Hinterreifen in den Ferrari des Spaniers und verteidigte sich mit diesem Stoß die Attacke seines McLaren-Vorgängers.

"Das war ein bisschen schmutzig", beschwerte dieser sich umgehend am Funk und fügte kurze darauf hinzu: "Das hat er mit Absicht gemacht". Nach dem Rennende widersprach Ricciardo dieser Wahrnehmung: "Es war natürlich nichts Absichtliches. Das ist ein bisschen Racing mit Kontakt, aber wenn man sich außen positioniert, hat man natürlich ein höheres Risiko", verteidigte sich Ricciardo. Auch die Stewards mischten sich nicht ein und so behielt der Australier seine Position.

Ricciardo nahm den Vorwurf von Sainz gelassen. "Ich bin ein netter Kerl, also ist es in Ordnung ab und zu schmutzig zu fahren", lachte Ricciardo. Tatsächlich wurde der Zwischenfall zu einer entscheidenden Aktion im Kampf zwischen Ferrari und McLaren um Platz 5.

Denn Sainz konnte anschließend keine weitere Attacke mehr setzen und musste mit einer leichten Beschädigung an der Endplatte seines Fronflügels zurechtkommen. Gegen Rennende wurde er dann auch noch von Valtteri Bottas einkassiert. Im Gegensatz zu Ricciardo, der P5 vor dem schnelleren Mercedes über die Linie rettete.

Ricciardo verteidigte in Austin P5 vor Bottas und Sainz., Foto: LAT Images
Ricciardo verteidigte in Austin P5 vor Bottas und Sainz., Foto: LAT Images

Duell in Runde 1

Der Kampf zwischen Sainz und seinem McLaren-Nachfolger Ricciardo hatte bereits auf der ersten Runde Fahrt aufgenommen. Nachdem der Ricciardo am Start Sainz überholt hatte, wechselten die beiden auf dem ersten Umlauf mehrmals ihre Positionen. Am Ende war Ricciardo vorne. "Es war cool dreimal auf einer Runde die Position zu tauschen, das war entscheidend für mich, um auf P5 zu kommen."

Das dritte Überholmanöver kam allerdings auf eine kuriose Art und Weise zustande: Sainz wollte Lando Norris vorbeilassen, merkte jedoch nicht, dass die beiden McLarens in der Zwischenzeit Plätze getauscht hatten und ließ deshalb Ricciardo passieren.

Ferrari im Saison-Endspurt schneller?

Obwohl Ricciardo Sainz hinter sich halten konnte, verlor McLaren an diesem Wochenende wieder einige Punkte auf Ferrari. Der Vorsprung der Briten auf die Scuderia im Kampf um den dritten Platz in der Konstrukteurs-Wertung beträgt damit nur noch 3,5 Punkte. Damit setzte sich der Trends der letzten Wochen weiter fort. Ferrari scheint zunehmend die Oberhand zu gewinnen. "Mit den Motoren-Updates haben sie einen kleinen Schritt gemacht, den sie nun vor uns sind", analysierte Lando Norris am Sonntag.