In der Formel-1-Saison 2022 werden wir das Debüt von George Russell als Teamkollege von Lewis Hamilton erleben. Der Weltmeister hatte in den letzten Jahren teamintern kaum Druck. Sowohl neben als auch auf der Strecke drohte von Valtteri Bottas keine Gefahr. Mit Russell als Partner könnte das anders werden, so zumindest die Befürchtung.

Wolff: Russell an die Situation gewöhnen

Mercedes-Teamchef Toto Wolff erwartet nicht, dass die Situation zwischen den beiden zukünftigen Teamkollegen so aus dem Ruder laufen werde, wie noch zwischen 2014 und 2016 bei den Titelduellen zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton.

Das liege daran, dass sich Mercedes aus den Eskapaden jener Jahre gelernt hat. "Wir erlebten in der Vergangenheit Situationen, in denen das Team nicht ganz verstanden hat, wie es ablaufen kann", wird er auf der offiziellen Formel-1-Webseite zitiert. Doch in der Zwischenzeit sei man dafür gerüstet. "Wir sind vielleicht ein bisschen besser darauf vorbereitet", so Wolff.

Müssen Russell richtig vorbereiten

Zunächst stehen aber andere Prioritäten im Vordergrund. Nämlich eine gelungene Integration des Noch-Williams-Fahrers in das Spitzenteam. "Er hat bewiesen, dass er sich den Platz in einem Topauto verdient, jetzt müssen wir ihn richtig auf die Situation bei Mercedes einstellen", erklärte Wolff.

Der Österreicher erklärte die Ausgangslage von Russell folgendermaßen: "Es gibt viel mehr Druck und er hat einen unglaublichen Teamkollegen, der alle Rekord hält. Da ist es wichtig, dass man ihn richtig konditioniert und kalibriert."

Wie schwierig die Situation sein kann, wenn ein junger talentierter Pilot zu einem arrivierten Fahrer dazustößt, bewies etwa die Konkurrenz bei Red Bull in den letzten Jahren mehrmals in Form von Pierre Gasly und Alexander Albon.

Russell nicht Wasserträger: Respekt vor dem Ehrgeiz

Teil dieser Kalibrierung sei es aber nicht, dass Russell zunächst als Wasserträger für den Rekord-Champion herhalten muss. Ganz im Gegenteil: Der britische Youngster erhält bei Mercedes dieselben Möglichkeiten wie sein Teamkollege und darf genauso um Positionen und möglicherweise auch Siege mitfahren.

"Man muss die Perspektive und den Ehrgeiz eines Fahrers respektieren", gelobte Wolff und versprach: "Wir werden keinen Fahrer ins Auto setzen, der nicht den Ehrgeiz hat so gut wie möglich zu sein, es seinem Teamkollegen so hart wie möglich zu machen, sowie Rennen und Meisterschaften zu gewinnen".