"Ich bin froh, dass ich okay bin." Mit diesen Worten wandte sich Max Verstappen nach seinem Horror-Crash in Silverstone auf Instagram an seine Fans. Es waren die ersten Aussagen des Red-Bull-Piloten nach dem Unfall, der ihn statt vor die TV-Kamers direkt ins Medical Center und anschließend in ein nahegelegenes Krankenhaus brachte.

51 G - das 51-fache der Erdbeschleunigung wurden beim Aufprall in die Reifenstapel gemessen. "Das war ein ziemlicher Einschlag, aber ich fühle mich schon besser", gab Verstappen Entwarnung, nachdem er direkt nach dem Unfall sichtlich benommen war und sich sicherheitshalber noch genauer untersuchen ließ.

"Es ist ziemlich enttäuschend, so aus dem Rennen genommen zu werden", macht er seine Sicht der Dinge auf den Unfall klar. Die Entscheidung der Stewards, Hamilton mit einer 10-Sekunden-Strafe zu belegen, besänftigt ihn nur bedingt: "Das hilft uns überhaupt nicht und wird dem gefährlichen Manöver von Lewis auf der Strecke nicht gerecht."

Horner: Hamilton hat Gesundheit gefährdet

Weil Hamilton das Rennen trotz der Strafe noch gewinnen konnte, ist Verstappens Vorsprung in der WM von 33 auf 8 Zähler geschmolzen. Was den Niederländer aber noch viel mehr störte als der sportliche Schaden, war das Verhalten seines WM-Konkurrenten nach dem Rennen.

"Die Feierlichkeiten zu sehen, während ich noch im Krankenhaus war, war respektlos und unsportlich", so der 23-Jährige. Red-Bull-Teamchef Christian Horner stimmt seinem Piloten zu: "Ich verstehe nicht, wie Lewis Genugtuung daraus ziehen kann, nachdem er einen Fahrer ins Krankenhaus geschickt hat. Er hat die Gesundheit eines anderen Fahrers gefährdet."

Bei der Pressekonferenz zeigte sich Hamilton uneinsichtig. "Es fühlt sich nicht bedeutungslos an", entgegnete er der Kritik von Christian Horner. "Ich denke es ist wichtig für uns alle, ruhig zu sein und die Emotionen abklingen zu lassen."

Später ging Hamilton via Twitter noch indirekt auf die Kritik ein: "Der heutige Tag erinnert uns an die Gefahr in diesem Sport. Ich wünsche Max, der ein unglaublicher Konkurrent ist, alles Gute. Es tut gut zu hören, dass er okay ist. Ich werde immer hart, aber fair Rennen fahren."

Von Verstappen gab es am späten Abend noch Entwarnung. "Nachdem alle Checks okay waren, wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen", schrieb er zu einem Foto, auf dem er mit Vater Jos Verstappen zu sehen ist.