Beim 10. Lauf zur Formel-1-Weltmeisterschaft 2021 kam es in Silverstone zu einem heftigen Unfall zwischen den beiden WM-Führenden Max Verstappen und Lewis Hamilton. Verstappen münzte die Pole Position am Start in die Führung um und verteidigte sich in der Startrunde vehement gegen Hamilton.
Schon in der ersten Kurve krachte es fast zwischen den beiden, der Zweikampf zog sich über mehrere Geraden und Kurven bis zur ultra-schnellen Rechtskurve Copse. Hamilton wollte innen vorbei, lag aber noch deutlich hinter Verstappen.
Der Mercedes-Pilot erwischte den Red-Bull-Piloten mit seinem linken Vorderrad an dessen rechten Hinterrad. Völlig chancenlos, den Boliden noch irgendwie einfangen zu können, drehte sich Verstappen mit fast 300 Stundenkilometer von der Strecke und schlug mit hoher Geschwindigkeit in den Reifenstapel ein.
Verstappen blieb zunächst lange im Auto sitzen, konnte den völlig zerstörten RB16B aber sichtlich benommen verlassen. Der Niederländer wurde im Krankenwagen abtransportiert. Im Medical Center ordneten die Ärzte genauere Untersuchungen in einem örtlichen Krankenhaus an. Erst spät am Abend durfte Verstappen das Krankenhaus verlassen, nachdem die Checks keine Verletzungen zu Tage gebracht hatten.
Nach einer Runde hinter dem Safety Car unterbrach Rennleiter Michael Masi das Rennen. Hamilton konnte nach der Berührung weiterfahren, verlor dadurch lediglich eine Position an Charles Leclerc. Allerdings berichtete der Weltmeister sofort über Schaden an seinem Silberpfeil. Die Rennunterbrechung konnte dazu genutzt werden, den Boliden wieder zu reparieren.
Red Bull fordert Rennsperre für Hamilton
Kaum war das Rennen unterbrochen, wurde hitzig über die Schuldfrage diskutiert. "Er war nicht einmal annährend ganz innen. Und jeder Fahrer, der schon einmal hier gefahren ist, weiß, dass es zu 100 Prozent Max' Kurve war", funkte Red-Bull-Teamchef Christian Horner Richtung Rennleiter Masi. "Die volle Schuld liegt bei Hamilton, es war niemals seine Kurve. Ich hoffe, ihr kümmert euch darum."
Motorsportberater Dr. Helmut Marko wurde noch deutlicher. "Wenn ein Konkurrent mit dem Vorderrad unser Hinterrad massiv touchiert, dann ist das kein Rennunfall mehr. In der schnellsten Kurve des Kurses ist das ein fahrlässiges und gefährliches Verhalten", sagte Marko bei Sky.
Der Grazer fordert daher eine harte Strafe: "Ich weiß nicht, was laut Sportgesetz die Höchststrafe ist, aber so ein gefährliches und rücksichtsloses Verhalten gehört mit einer Sperre oder Ähnlichem bestraft."
Bei Mercedes sah man den Zwischenfall naturgemäß anders. "Lewis war unmittelbar neben ihm", funkte Teammanager Ron Meadows Richtung Rennleitung. Später schaltete sich auch Teamchef Toto Wolff ein: "Michael, hast du die Mail gelesen, die ich dir soeben geschickt habe?" Michael Masi übergab den Fall an die Stewards.
Zeitstrafe für Hamilton
Nach rund 40 Minuten Unterbrechung wurde das Rennen erneut gestartet. Hamilton konnte den Grand Prix von Startplatz zwei ohne sichtbare Probleme wiederaufnehmen. Unmittelbar nach dem Restart verkündeten die Stewards ihr Urteil: Sie sahen in Hamilton den Hauptschuldigen für die Kollision und belegten ihn mit einer 10-Sekunden-Strafe, die ihn aber nicht vom Gewinn des Großbritannien GP 2021 abhalten konnte.
diese Formel 1 Nachricht