Der Auftakt zum zweiten Österreich-Wochenende der Formel 1 lief für Ferrari nicht ganz nach Plan. Zwar konnten Charles Leclerc und Carlos Sainz im ersten Freien Training die zweit- und drittschnellste Zeit drehen, doch das Ergebnis konnte die Scuderia im FP2 mit den Positionen 13 und 16 nicht wiederholen.

Das Ferrari-Duo begründet die Form-Schwankungen mit den wechselhaften Bedingungen auf dem Red Bull Ring. Für das Rennen macht sich der Rennstall aber keine zu großen Sorgen, obwohl am Sonntag wieder ähnliche Bedingungen wie am Freitag folgen sollen. Mit einer kuriosen Aktion sorgte Leclerc im FP2 ebenfalls für etwas positive Stimmung.

Ferrari-Überraschung im 1. Training

Für Ferrari ging das zweite Spielberg-Wochenende mit einem positiven Ergebnis los. Position zwei und drei sprang für die beiden Ferrari-Piloten im ersten Freien Training letztlich heraus. Nur Steiermark-GP-Sieger Verstappen war schneller.

Dennoch lief auch hier nicht alles rund für die Scuderia. Sowohl Leclerc als auch Sainz bemerkten am Boxenfunk, dass sie mit den weichen Reifen zu kämpfen hatten. Ersterer war in Kurve eins zudem einige Male neben der Strecke zu sehen. "Wir haben noch ein bisschen Arbeit vor uns, vor allem um den C5 besser zu verstehen. Ich glaube, wir konnten sie noch nicht optimal zum Arbeiten bringen", so Leclerc.

Ferrari-Probleme: Auto fühlt sich komplett anders an

Am Nachmittag wendete sich das grundsätzlich positive Bild allerdings schlagartig. In der Zeitentabelle waren Sainz und Leclerc nämlich plötzlich nur noch auf den Positionen 13 und 16 zu finden. In Anbetracht des ersten Freien Trainings ebenfalls eine kleine Überraschung - im negativen Sinne.

Carlos Sainz beendet das erste Freie Training auf Position zwei, Foto: LAT Images
Carlos Sainz beendet das erste Freie Training auf Position zwei, Foto: LAT Images

Woher kam dieser plötzliche Zeitverlust? Bereits vor dem FP2 begann es in Spielberg zu tröpfeln. Diese entwickelten sich im Laufe der Session zu einem leichten Regenschauer. Wirklich nass wurde die Strecke dadurch allerdings nicht.

Carlos Sainz führt die Probleme aber nicht nur auf den Regen, sondern auf die grundsätzlich anderen Streckenbedingungen im Vergleich zur letzten Woche zurück: "Die Streckenbedingungen sind komplett anders, als ich erwartet habe. Wir sind mit einem ziemlich identischen Auto wie letzte Woche gefahren, es hat sich aber alles komplett anders angefühlt. Das zeigt wie komplex diese Autos sind. Es gab Änderungen beim Wind und den generellen Bedingungen."

Hinzu kommt, dass beide Ferrari-Piloten in ihren schnellen Läufen einige Male durch Verkehr aufgehalten wurden. Die Qualifying-Pace war aber bereits letzte Woche eine Schwachstelle des italienischen Rennstalls. "In Sachen Qualifying haben wir noch nicht diesen kleinen Schritt gefunden, den wir brauchen. Wir arbeiten daran und hoffentlich finden wir ihn morgen", erklärt Leclerc.

Ferrari-Trainingsergebnis schlechtes Zeichen für Rennsonntag?

Zwar soll das Wetter bis zum Qualifying deutlich besser werden, am Sonntag werden jedoch ähnliche Bedingungen wie in den ersten beiden Trainingssession erwartet. Vor allem zu Rennende steigt die Wahrscheinlichkeit auf einige Regentropfen deutlich.

In Hinblick auf das Rennen hat Sainz aber ein gutes Gefühl. Auch wegen der an diesen Wochenenden eingesetzten weicheren Reifenmischungen: "Ich denke, es wird sich ein ähnliches Bild wie letzte Woche zeigen. Wir sind gut in den Kurven, aber auf Strecken, wo du 80 Prozent mit Vollgas fährst, werden wir im Qualifying immer etwas zurückliegen. Im Rennen, wo du in den Kurven etwas mehr mit dem Grip zu kämpfen hast, wird unser Auto mit dem Extra-Grip der Reifen hoffentlich zum Leben erweckt."

Charles Leclerc sorgt im FP1 für Lacher

Dass die Stimmung bei Ferrari aber nicht so schlecht sein kann, bewies Leclerc auf der Strecke mit einer unterhaltsamen Aktion. Als die TV-Regie im ersten Freien Training auf eine Onboard des Monegassen umschaltete, winkte der Ferrari-Pilot plötzlich aus dem Cockpit. Selten kommt sowas in der Formel 1 aber nicht vor. Besonders Lando Norris und Max Verstappen winken sich auf der Strecke immer wieder zu. Wem Leclerc hier seine Grüße zusendete, war allerdings nicht zu erkennen.